This is NOT football
Einige Nachrichten der letzten Tage sollten echte Fußballfans aufhorchen lassen:
Offensichtlich gibt es konkrete Überlegungen, die nächste Fußball-WM in Südafrika komplett auf KUNSTRASEN stattfinden zu lassen. Sepp Blatter und die FIFA sollen dem nicht abgeneigt sein. Nun kann man ja für das Gastgeberland Südafrika noch gewisses Verständnis aufbringen. Schließlich läuft die ganze WM-Vorbereitung alles andere als rund, und die Verlegung von richtigem Rasen wäre dank der klimatischen Verhältnisse vor Ort (trockenes Höhenklima an verschiedenen Spielorten) noch eine zusätzliche Schwierigkeit; Kunstrasen wäre zudem viel länger haltbar und deshalb billiger. Jedoch könnte das Ganze für die FIFA zum Probelauf für dessen schleichende Einführung in anderen Ländern und Wettbewerben werden. Ich persönlich halte gar nichts davon, auf einer synthetischen Oberfläche statt auf einem natürlichen, 'duftenden' Rasen zu spielen (auch wenns altmodisch klingt, aber Fußball ist ein Spiel, was draußen 'in der Natur' gespielt werden sollte).
Für eine ähnliche Geschichte halte ich die schon länger diskutierte Einführung des TV-Beweises bei strittigen Entscheidungen. Dieser würde die Authentizität des Fußballs zerstören und wäre zudem unpraktikabel und disruptiv für den Spielfluss. Auch wenn eine gemäßigte Variante eingeführt würde, meinetwegen 3 mögliche Überprüfungen von Entscheidungen je Mannschaft pro Spiel, wäre das Spiel noch häufiger als ohnehin schon unterbrochen; zudem gibt es viele Situationen, die auch durch Fernsehbilder nicht endgültig geklärt werden können, die Diskutiererei würde ins Spiel hinein verlagert. Zusätzlich würde die Autorität des Schiedsrichters untergraben.
Was diesen beiden Themen zugrundeliegt, ist m.E. ein überzogener Hang zum Perfektionismus, oft durch finanzielle Interessen gestützt, der aber die Essenz des Fußballs schädigen könnte. Auch im Fußball sollten Fehler passieren dürfen, muss nicht alles perfekt sein, sonst gäbe es ja keine Diskussionen mehr. Der Fußball würde noch mehr als ohnehin schon zu einem synthetischen Spektakel, in dem die Fans nur noch als Konsumenten gefragt sind, aber nicht mehr als aktive (Diskussions-)Teilnehmer.
Ein weiteres Beispiel aus diesen Tagen, das ins Muster passt: Arsene Wenger, Team Manager von Arsenal London, hat die Zahl der Länderspiele in der EM-Qualifikation KRITISIERT. 80 Prozent der EM-Qualifikationsspiele waren völlig uninteressant, meinte er in der "Sun". Wenger wäre es lieber, wenn die Zahl der Spiele reduziert würde, damit die Spieler ihren Klubs nicht so oft fehlen. Ihm schwebt eine Art 'Vorqualifikation' für die schwächeren Teams vor. Dass das dem Sportsgeist zuwiderläuft, nach dem eigentlich jeder Mannschaft (zumindest formal) die gleiche Chance zusteht, interessiert ihn nicht. So hätten dann eben die schwächeren Teams, die sich durch die Vorqualifikation gekämpft haben, sehr viele Spiele, die 'guten' westeuropäischen Nationen dagegen weniger. Dabei gäbe es eine einfachere Lösung: Es könnte einfach die Zahl der Quali-Gruppen erhöht werden, beispielsweise auf 10 oder 12. Die Gruppensieger und die besten Gruppenzweiten würden sich qualifizieren, letztere evt. per Play-Off. Es könnte nach Qualität gestaffelte Lostöpfe wie in der CL geben.
Der Trend hin zu Kommerzialisierung und (scheinbarer) Effizienz ist natürlich nicht neu. NOCH ist Fußball der mit Abstand faszinierendste Sport, aber wenn die genannten Vorschläge realisiert würden, wäre das schon ein ernster Schlag für den 'Geist des Spiels'.
Offensichtlich gibt es konkrete Überlegungen, die nächste Fußball-WM in Südafrika komplett auf KUNSTRASEN stattfinden zu lassen. Sepp Blatter und die FIFA sollen dem nicht abgeneigt sein. Nun kann man ja für das Gastgeberland Südafrika noch gewisses Verständnis aufbringen. Schließlich läuft die ganze WM-Vorbereitung alles andere als rund, und die Verlegung von richtigem Rasen wäre dank der klimatischen Verhältnisse vor Ort (trockenes Höhenklima an verschiedenen Spielorten) noch eine zusätzliche Schwierigkeit; Kunstrasen wäre zudem viel länger haltbar und deshalb billiger. Jedoch könnte das Ganze für die FIFA zum Probelauf für dessen schleichende Einführung in anderen Ländern und Wettbewerben werden. Ich persönlich halte gar nichts davon, auf einer synthetischen Oberfläche statt auf einem natürlichen, 'duftenden' Rasen zu spielen (auch wenns altmodisch klingt, aber Fußball ist ein Spiel, was draußen 'in der Natur' gespielt werden sollte).
Für eine ähnliche Geschichte halte ich die schon länger diskutierte Einführung des TV-Beweises bei strittigen Entscheidungen. Dieser würde die Authentizität des Fußballs zerstören und wäre zudem unpraktikabel und disruptiv für den Spielfluss. Auch wenn eine gemäßigte Variante eingeführt würde, meinetwegen 3 mögliche Überprüfungen von Entscheidungen je Mannschaft pro Spiel, wäre das Spiel noch häufiger als ohnehin schon unterbrochen; zudem gibt es viele Situationen, die auch durch Fernsehbilder nicht endgültig geklärt werden können, die Diskutiererei würde ins Spiel hinein verlagert. Zusätzlich würde die Autorität des Schiedsrichters untergraben.
Was diesen beiden Themen zugrundeliegt, ist m.E. ein überzogener Hang zum Perfektionismus, oft durch finanzielle Interessen gestützt, der aber die Essenz des Fußballs schädigen könnte. Auch im Fußball sollten Fehler passieren dürfen, muss nicht alles perfekt sein, sonst gäbe es ja keine Diskussionen mehr. Der Fußball würde noch mehr als ohnehin schon zu einem synthetischen Spektakel, in dem die Fans nur noch als Konsumenten gefragt sind, aber nicht mehr als aktive (Diskussions-)Teilnehmer.
Ein weiteres Beispiel aus diesen Tagen, das ins Muster passt: Arsene Wenger, Team Manager von Arsenal London, hat die Zahl der Länderspiele in der EM-Qualifikation KRITISIERT. 80 Prozent der EM-Qualifikationsspiele waren völlig uninteressant, meinte er in der "Sun". Wenger wäre es lieber, wenn die Zahl der Spiele reduziert würde, damit die Spieler ihren Klubs nicht so oft fehlen. Ihm schwebt eine Art 'Vorqualifikation' für die schwächeren Teams vor. Dass das dem Sportsgeist zuwiderläuft, nach dem eigentlich jeder Mannschaft (zumindest formal) die gleiche Chance zusteht, interessiert ihn nicht. So hätten dann eben die schwächeren Teams, die sich durch die Vorqualifikation gekämpft haben, sehr viele Spiele, die 'guten' westeuropäischen Nationen dagegen weniger. Dabei gäbe es eine einfachere Lösung: Es könnte einfach die Zahl der Quali-Gruppen erhöht werden, beispielsweise auf 10 oder 12. Die Gruppensieger und die besten Gruppenzweiten würden sich qualifizieren, letztere evt. per Play-Off. Es könnte nach Qualität gestaffelte Lostöpfe wie in der CL geben.
Der Trend hin zu Kommerzialisierung und (scheinbarer) Effizienz ist natürlich nicht neu. NOCH ist Fußball der mit Abstand faszinierendste Sport, aber wenn die genannten Vorschläge realisiert würden, wäre das schon ein ernster Schlag für den 'Geist des Spiels'.
Nick Sweetdrums - 5. Sep, 17:31