24. Spieltag / BVB v FC Energie Cottbus 2:3
Wie tief kann man noch sinken? Mindestens mal auf Platz 16 wenns so weiter geht. Und wieder mal gibts trotz eines über weite Strecken überlegen und engagiert geführten Spiels unglaublich viel zu Meckern.
Zunächst mal schon vor dem Spiel über Jürgen Röbers Aufstellung. Auch wenn man sich auf der BVB-SITE redlich Mühe gibt, zu erklären, warum Brzenska anstatt Amedick in der Innenverteidigung spielen durfte, ist das wenig überzeugend. Amedick war zuletzt der überzeugendste Abwehrspieler - es ist schwer einzusehen, warum ausgerechnet er auf die Bank musste. Desweiteren wurde der gute Auftritt von Kosi Saka in Hannover nicht mit einem Platz in der Startelf belohnt, eine zumindest ängstliche Entscheidung von Röber, der hinten rechts auf Metzelder setzte. Und zumindest diskussionswürdig war es auch, Ricken rechts und dafür Tinga zentral offensiv spielen zu lassen.
Zwar hatte der Brasilianer einige technisch starke Szenen und Dribblings, aber die Torgefahr von Ricken geht ihm doch ab.
Schon früh zeigte sich , dass die Abwehr nicht harmonierte. Mit einem schön kombinierten Angriff gelang den Cottbussern nach 6 Minuten das 0:1, Metze, Brzenska und Wörns kamen jeweils gegen ihre Gegenspieler zu spät. Der BVB war jedoch die klar feldüberlegene Mannschaft, und es sah in der 1. Halbzeit auch im Mittelfeld gar nicht so schlecht aus, wo Tinga und auch Sahin einige Akzente setzen konnten. Kehl stand wie erwartet ebenfalls in der Startelf, schaffte aber nur ein mäßiges Comeback. Es gab ein paar Chancen für Schwarz-Gelb, angesichts der allgemeinen Überlegenheit allerdings zu wenige. Der hochverdiente Ausgleich fiel erst in der 42. Minute: Wörns schlug einen Ball hoch in den Strafraum, Ebi Smolarek verlängerte mit dem Kopf, und der mit dem Rücken zum Tor stehende Alex Frei erzielte mit einem sehenswerten Drehschuss das 1:1.
Natürlich erwartete man sich nun noch was von der zweiten Hälfte, aber es kam doch wieder anders. Nachdem Christian Wörns einige Minuten zuvor Radu im Strafraum umgeschubst hatte und es hätte einen Elfmeter geben können, wurde dieser von Schiri Rafati in der 55. Minute nach einem korrekten Tackling des Kapitäns gegeben. Roman Weidenfeller konnte auch diesen Elfer, der allerdings von Munteanu sehr präzise geschossen war, nicht halten. Diesen erneuten Rückstand schien niemand erwartet zu haben und nun ging der Spielfluss beim BVB erstmal wieder verloren. Nach einem Energie-Konter in der 63. Minute kam Weidenfeller zurecht aus seinem Tor, um den Angriff abzufangen, blieb dann aber vor dem Cottbusser stehen, anstatt zurück in den Kasten zu gehen. Konsequenz: Pass in die Mitte auf den eingewechselten Shao, der das 1:3 erzielte. Zuhause...gegen Cottbus!
Trotzdem ließ sich die Mannschaft nicht hängen, das konnte man ihnen heute, wie eigentlich auch schon die ganze Saison, nicht vorwerfen. Aber es lief nur noch wenig zusammen. Erst in der 81. Minute wechselte Röber erstmals aus, Saka und Amedick kamen für die Rückkehrer Wörns und Kehl. Und tatsächlich gelang Alex Frei in der 86. Minute noch das 2:3. Und wenig später war ich schon wieder am Jubeln, denn Alex Frei schien sogar noch der Ausgleich geglückt zu sein. Aber es wurde zurecht auf Abseits entschieden. Die Südtribüne war sauer und es flogen einige Gegenstände in Richtung Tomislav Piplica. Hier konnte man Rafati keinen Vorwurf machen, aber seine Elfmeterentscheidungen waren falsch, zudem wurden dem BVB zweimal glasklare Ecken verwehrt, was die Assistenten hätten sehen müssen.
2:3 also, erste Niederlage überhaupt gegen Cottbus. Und man muss jetzt wirklich mal deutliche Worte finden für dieses allwöchentliche Trauerspiel. Wenn man heute unseren Kapitän Christian Wörns meist orientierungslos durch den Strafraum irren sah, dann fragt man sich echt, warum er noch ein weiteres Jahr beim BVB spielen darf. Immer öfter kommt er zu spät, und es kann nicht nur an seiner gerade auskurierten Verletzung liegen - in der Hinrunde war das auch nicht anders, nur nicht so extrem.
Im Sturm ist und bleibt Alex Frei der Alleinunterhalter. Man mag sich gar nicht ausmalen, wo wir ohne ihn stehen würden. Ok, Smolarek verlängerte vor dem 1:1, ansonsten lief aber wenig bei ihm und in der 2. Halbzeit fiel er noch durch eine astreine Schwalbe unangenehm auf.
Alles in allem mangelt es weiterhin an den Ideen für das Offensivspiel. Es gibt viel zu wenig Überraschendes im Dortmunder Spiel. Sowohl die Flanken als auch die Ecken werden immer stupide direkt vors Tor geschlagen, niemand hat bei Flanken mal ein Auge für im Rückraum freistehende Spieler, bei den Ecken wird nie kurz oder mal an den Strafraum gespielt.
Und das sind Sachen, die müssen im Training geübt werden! Was bringt Röber den Spielern eigentlich technisch und spielerisch bei? Ab und an wird mal ein guter direkter Pass in die Spitze gespielt, aber wo bleibt die Abwechslung, die Variation im Spiel? Genauso muss man dem Trainer, wie schon gesagt, die konservative Aufstellung heute zum Vorwurf machen.
Das Fazit zu Röber kann also nur ernüchternd ausfallen. Ich habe auch gedacht, dass es spielerisch mit dieser Mannschaft nicht mehr viel schlechter geht als unter BvM, aber trotz einiger Ansätze auch heute wieder ist das zumindest keinen Deut besser. Und so muss man sich in der Führungsetage nun Gedanken machen, ob es Sinn macht, mit Röber überhaupt das halbe Jahr durchzuziehen. Auch hier muss ich meine Meinung nach heutigem Stand wohl REVIDIEREN. Wenn es in den nächsten zwei, drei Partien so weitergeht, ist es vielleicht doch sinnvoll und nötig, Thomas von Heesen schon jetzt zu verpflichten, oder, wenns denn sein muss, einen weiteren Übergangsmann.
UPDATE: Gerade habe ich im DSF gesehen, dass der entscheidende Fehler vor dem Cottbusser 0:1 Sebastian Kehl unterlief. Das sollte noch hinzugefügt werden - die angesprochenen Abwehrspieler reagierten trotzdem zu langsam.
Zunächst mal schon vor dem Spiel über Jürgen Röbers Aufstellung. Auch wenn man sich auf der BVB-SITE redlich Mühe gibt, zu erklären, warum Brzenska anstatt Amedick in der Innenverteidigung spielen durfte, ist das wenig überzeugend. Amedick war zuletzt der überzeugendste Abwehrspieler - es ist schwer einzusehen, warum ausgerechnet er auf die Bank musste. Desweiteren wurde der gute Auftritt von Kosi Saka in Hannover nicht mit einem Platz in der Startelf belohnt, eine zumindest ängstliche Entscheidung von Röber, der hinten rechts auf Metzelder setzte. Und zumindest diskussionswürdig war es auch, Ricken rechts und dafür Tinga zentral offensiv spielen zu lassen.
Zwar hatte der Brasilianer einige technisch starke Szenen und Dribblings, aber die Torgefahr von Ricken geht ihm doch ab.
Schon früh zeigte sich , dass die Abwehr nicht harmonierte. Mit einem schön kombinierten Angriff gelang den Cottbussern nach 6 Minuten das 0:1, Metze, Brzenska und Wörns kamen jeweils gegen ihre Gegenspieler zu spät. Der BVB war jedoch die klar feldüberlegene Mannschaft, und es sah in der 1. Halbzeit auch im Mittelfeld gar nicht so schlecht aus, wo Tinga und auch Sahin einige Akzente setzen konnten. Kehl stand wie erwartet ebenfalls in der Startelf, schaffte aber nur ein mäßiges Comeback. Es gab ein paar Chancen für Schwarz-Gelb, angesichts der allgemeinen Überlegenheit allerdings zu wenige. Der hochverdiente Ausgleich fiel erst in der 42. Minute: Wörns schlug einen Ball hoch in den Strafraum, Ebi Smolarek verlängerte mit dem Kopf, und der mit dem Rücken zum Tor stehende Alex Frei erzielte mit einem sehenswerten Drehschuss das 1:1.
Natürlich erwartete man sich nun noch was von der zweiten Hälfte, aber es kam doch wieder anders. Nachdem Christian Wörns einige Minuten zuvor Radu im Strafraum umgeschubst hatte und es hätte einen Elfmeter geben können, wurde dieser von Schiri Rafati in der 55. Minute nach einem korrekten Tackling des Kapitäns gegeben. Roman Weidenfeller konnte auch diesen Elfer, der allerdings von Munteanu sehr präzise geschossen war, nicht halten. Diesen erneuten Rückstand schien niemand erwartet zu haben und nun ging der Spielfluss beim BVB erstmal wieder verloren. Nach einem Energie-Konter in der 63. Minute kam Weidenfeller zurecht aus seinem Tor, um den Angriff abzufangen, blieb dann aber vor dem Cottbusser stehen, anstatt zurück in den Kasten zu gehen. Konsequenz: Pass in die Mitte auf den eingewechselten Shao, der das 1:3 erzielte. Zuhause...gegen Cottbus!
Trotzdem ließ sich die Mannschaft nicht hängen, das konnte man ihnen heute, wie eigentlich auch schon die ganze Saison, nicht vorwerfen. Aber es lief nur noch wenig zusammen. Erst in der 81. Minute wechselte Röber erstmals aus, Saka und Amedick kamen für die Rückkehrer Wörns und Kehl. Und tatsächlich gelang Alex Frei in der 86. Minute noch das 2:3. Und wenig später war ich schon wieder am Jubeln, denn Alex Frei schien sogar noch der Ausgleich geglückt zu sein. Aber es wurde zurecht auf Abseits entschieden. Die Südtribüne war sauer und es flogen einige Gegenstände in Richtung Tomislav Piplica. Hier konnte man Rafati keinen Vorwurf machen, aber seine Elfmeterentscheidungen waren falsch, zudem wurden dem BVB zweimal glasklare Ecken verwehrt, was die Assistenten hätten sehen müssen.
2:3 also, erste Niederlage überhaupt gegen Cottbus. Und man muss jetzt wirklich mal deutliche Worte finden für dieses allwöchentliche Trauerspiel. Wenn man heute unseren Kapitän Christian Wörns meist orientierungslos durch den Strafraum irren sah, dann fragt man sich echt, warum er noch ein weiteres Jahr beim BVB spielen darf. Immer öfter kommt er zu spät, und es kann nicht nur an seiner gerade auskurierten Verletzung liegen - in der Hinrunde war das auch nicht anders, nur nicht so extrem.
Im Sturm ist und bleibt Alex Frei der Alleinunterhalter. Man mag sich gar nicht ausmalen, wo wir ohne ihn stehen würden. Ok, Smolarek verlängerte vor dem 1:1, ansonsten lief aber wenig bei ihm und in der 2. Halbzeit fiel er noch durch eine astreine Schwalbe unangenehm auf.
Alles in allem mangelt es weiterhin an den Ideen für das Offensivspiel. Es gibt viel zu wenig Überraschendes im Dortmunder Spiel. Sowohl die Flanken als auch die Ecken werden immer stupide direkt vors Tor geschlagen, niemand hat bei Flanken mal ein Auge für im Rückraum freistehende Spieler, bei den Ecken wird nie kurz oder mal an den Strafraum gespielt.
Und das sind Sachen, die müssen im Training geübt werden! Was bringt Röber den Spielern eigentlich technisch und spielerisch bei? Ab und an wird mal ein guter direkter Pass in die Spitze gespielt, aber wo bleibt die Abwechslung, die Variation im Spiel? Genauso muss man dem Trainer, wie schon gesagt, die konservative Aufstellung heute zum Vorwurf machen.
Das Fazit zu Röber kann also nur ernüchternd ausfallen. Ich habe auch gedacht, dass es spielerisch mit dieser Mannschaft nicht mehr viel schlechter geht als unter BvM, aber trotz einiger Ansätze auch heute wieder ist das zumindest keinen Deut besser. Und so muss man sich in der Führungsetage nun Gedanken machen, ob es Sinn macht, mit Röber überhaupt das halbe Jahr durchzuziehen. Auch hier muss ich meine Meinung nach heutigem Stand wohl REVIDIEREN. Wenn es in den nächsten zwei, drei Partien so weitergeht, ist es vielleicht doch sinnvoll und nötig, Thomas von Heesen schon jetzt zu verpflichten, oder, wenns denn sein muss, einen weiteren Übergangsmann.
UPDATE: Gerade habe ich im DSF gesehen, dass der entscheidende Fehler vor dem Cottbusser 0:1 Sebastian Kehl unterlief. Das sollte noch hinzugefügt werden - die angesprochenen Abwehrspieler reagierten trotzdem zu langsam.
Nick Sweetdrums - 4. Mär, 20:09
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