Samstag, 3. Februar 2007

Armes Italien

Ich hab die Meckereien in Deutschland über die teilweise erfolglosen Auftritte deutscher Vereine auf europäischer Ebene und, was noch viel absurder ist, den angeblich schlechten Zustand des hiesigen Vereinsfußballs, noch nie verstanden. Gegenüber Italien leben wir fußballerisch in einem Schlaraffenland. Volle Stadien und zumindest in den Bundesligen vergleichsweise friedliche und (nach Hoyzer scheinbar wieder) saubere Spiele. Dass in Italien einige wenige Spitzenvereine mehr Fernsehgelder kriegen als die deutschen Klubs - geschenkt.

Was sich zur Zeit in und um italienische Fußballstadien abspielt (mal ganz abgesehen vom Korruptionsskandal), kann einen als Fußballfan nur fassungslos und traurig machen. Nachdem letzte Woche ein Funktionär eines unterklassigen Vereins zu Tode geprügelt wurde, ist gestern abend am Rande des Serie A-Spiels zwischen Catania und Palermo ein Polizist durch eine 'Papierbombe' ums Leben gekommen, die Hooligans (und ich schreibe absichtlich nicht "Tifosi") in sein Auto geworfen hatten. Sowohl in als auch vor dem Stadion gab es schwere Ausschreitungen, das Spiel wurde für 35 Minuten unterbrochen, allerdings nicht abgebrochen, insgesamt gab es 150 Verletzte.
Nach dem Tod des Polizisten hat der momentane Leiter des italienischen Fußballverbands, Luca Pancalli, alle Spiele der Profiligen auf unbestimmte Zeit gestoppt. Es könnte gut sein, dass nicht nur dieses Wochenende, sondern auch längerfristig alle Spiele abgesagt werden; das Gewaltproblem scheint einfach nicht in den Griff zu bekommen sein. Am Montag wird es einen "Runden Tisch" mit dem Innenminister, der Sportministerin und auch Regierungschef Prodi geben.

Man muss sich das mal klarmachen: In Italien stirbt am zweiten Wochenende hintereinander ein Mensch durch Gewalt beim Fußball; die Gewaltexzesse könnten den Ligabetrieb langfristig zum Erliegen bringen, der Präsident der Spielergewerkschaft fordert einen Spielstopp für ein Jahr, Innenminister Amato will unter den momentanen Umständen keine Polizisten mehr in die Stadien schicken, was den Spielbetrieb natürlich auch verhindern würde.
Die deutsche Liga ist angesichts dieser Zustände zusammen mit der Primera Division und der Premier League die Topliga in Europa. Wir sollten uns über die schönen Seiten der Bundesliga freuen und nicht glauben, wir müssten immer in Europa dominieren.
(Quelle: KICKER)

Eine Wundertüte

ist für die BVB-Fans das morgige Heimspiel gegen den VFB Stuttgart. Eigentlich ist es nichts Neues, dass man nicht weiß, wo unsere Mannschaft steht, aber gegen die Stuttgarter fällt es besonders schwer, eine Vorhersage zu treffen.
Das Hinspiel haben wir mit etwas Glück 3:1 gewonnen, dabei schien uns die offensive Spielweise des VFB entgegenzukommen. Andererseits haben wir gegen die Schwaben in den letzten Jahren eine ziemlich katastrophale Bilanz, das letzte Heimtor glückte uns z.B. im August 2002! Zum Glück gebe ich nicht so viel auf Langzeit-Statistiken, zumindest im Fußball.
Aber auch die aktuelle Form beider Teams gibt kaum Aufschluss über die Chancen für morgen. Der VFB ist zum Rückrundenauftakt in Nürnberg mit 1:4 untergegangen (allerdings zeitweise mit 10 Mann), andererseits haben da in letzter Zeit auch andere verloren. Dann gab es jedoch unter der Woche einen verdienten Sieg gegen Bielefeld. Und über die Diskrepanz zwischen den beiden BVB-Spielen der Rückrunde habe ich ja schon genug geschrieben.

Meine Hoffnung ist ja, dass der VFB sich nicht hinten reinstellen, aber auch nicht so extrem pressen wird wie die Mainzer zeitweise. Sie haben allerdings mit Gomez und Cacau einen torgefährlicheren Sturm als wir, so dass es darauf ankommen könnte, ob die BVB-Abwehr so sicher steht wie in der zweiten Hälfte gegen Bayern. Dann dürfte es ein offenes Spiel werden und wir können hoffen, dass Alex Frei wieder etwas zielsicherer ist als am Mittwoch.
Leider wird es für Sebastian Kehl und auch Martin Amedick allenfalls zu Teilzeit-Einsätzen reichen; beide dürften das Spiel auf der Bank beginnen.
(Quelle: KICKER)

UPDATE: Oh Mann, die Hertha macht ein Last Minute-Tor zum 2:1-Sieg gegen Hamburg. Anscheinend ein toller Schuss ihres brasilianischen Neuzugangs Mineiro. Und natürlich auch wieder mal typisch für den HSV. Für uns bedeutet das natürlich, dass morgen 3 Punkte gegen Stuttgart Pflicht sind, wenn wir halbwegs an Platz 5 dranbleiben wollen.

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