Sonntag, 18. März 2007

26. Spieltag / BVB v 1. FC Nürnberg 0:0

Nur noch 15. Platz, aber dafür wieder 2 Punkte Vorsprung vor dem 16. Das sind die nüchternen Zahlen nach dem Auftaktmatch von Thomas Doll als BVB-Trainer. Und genauso kann man auch das Spiel von zwei Seiten betrachten. Ich neige dazu, jetzt mal das Positive mitzunehmen, vielleicht auch angeregt durch die Aufbruchstimmung, die sich trotz allem nach dem Schlusspfiff unter den über 80.000 Zuschauern im fast ausverkauften Westfalenstadion breitgemacht zu haben schien (soweit man das aus der Kneipe heraus beurteilen kann).

Thomas Doll hatte schon bei seiner Vorstellung das Hauptaugenmerk auf eine sichere Defensive gelegt, und da konnte man gestern wirklich Fortschritte erkennen. In der Innenverteidigung durften wieder die 'erfahrenen', aber zuletzt von Röber kritisierten Wörns und Metzelder ran. Ersterer zeigte eine solide Leistung, Metzelder dagegen musste schon nach 10 Minuten raus: Weidenfeller hatte ihn bei einer Faustabwehr am Kopf getroffen, dadurch prallte Metze mit dem Hinterkopf von Markus Schroth zusammen. Folge: Ein total zugeschwollenes blaues Auge, aber zum Glück keine weiteren Kopfverletzungen. So kam dann schon früh Markus Brzenska als Ersatz, der ebenfalls deutlich stabiler als bei seinen letzten Auftritten wirkte.
Die Defensive stand in der 1. Hälfte insgesamt solide, es gab eine etwas heikle Szene durch Nürnbergs Saenko und noch zwei, drei Schüsse knapp neben das Tor, bei denen Weidenfeller nicht eingreifen musste. Eigentlich ist das ordentlich für eine Partie gegen die in dieser Saison wirklich starken Nürnberger, die schon einigen anderen Teams Probleme bereitet haben. Weniger schön war allerdings, dass die Gäste die erste Halbzeit total dominierten und der BVB bei einer gefühlten Fehlpassquote von vielleicht 80% im Offensivspiel nach vorne eine der schlechtesten Hälften der Saison zeigte. Effektiv gesehen hatten wir trotzdem durch Alex Frei die größte Chance, nach 6 Minuten war er nach Vorarbeit von Dede alleine durch und hatte nur noch Schäfer und das Tor vor sich, schoss aber knapp vorbei. Nach 45 Minuten blieb jedoch als einzig positiver Eindruck die halbwegs stabilisierte Abwehr und die '0' hinten.

In der Pause scheint Thomas Doll seinem Ruf als Motivator gerecht geworden zu sein, denn die zweite Halbzeit wurde deutlich besser, jetzt dominierte eindeutig der BVB. Das Spiel nach vorne wurde definitiv besser, die Nürnberger ließen sich zeitweise ebenso hinten reindrängen wie der BVB in der ersten Hälfte. Und auch die Chancen waren da, die besten wohl durch Kringe, der wegen eines Platzfehlers den Ball nicht richtig traf, durch einen Kopfball von Smolarek, der knapp drüber ging, und kurz vor Schluss durch einen ebensolchen von Frei. Schon früh in der zweiten Hälfte wurde Sebastian Kehl, der bei einer Schusschance ebenfalls den Ball nicht richtig traf und auch ansonsten noch nicht die gewohnte Leistung zeigte, durch Marc-Andre Kruska ersetzt. Mit Nelson Valdez kam in der 71. Minute ein dritter Stürmer (für Pienaar), aber auch unter Thomas Doll hält Nelsons Torflaute vorerst weiter an, er hatte aber in den verbleibenden 20 Minuten auch gar keine echte Torchance mehr.
Bis auf eine Szene, bei der Dede zur Ecke klärte, kam von Nürnberg kaum mehr etwas, und so blieb es beim 0:0.

Das Fazit? Nun, die Defensive hat Thomas Doll erfolgreich gestärkt, auch durch den 'Doppel-Sechser' vor der Abwehr (zu Beginn Kehl und Tinga). Besonders überzeugen konnte hinten Dede, der sowohl defensiv als auch offensiv präsent war. Auf der anderen Seite zeigte Phillip Degen allerdings eine durchwachsene Leistung mit defensiven Schwächen. Für den Rest der Mannschaft gilt eigentlich: Die erste Hälfte zum Vergessen, die zweite ordentlich; vor allem in Anbetracht des Gegners kann man mit der Halbzeit zufrieden sein, auch wenn der Torerfolg ausblieb und wir schon Spiele mit mehr Chancen hatten.
Wenn man nun auf die Tabellensituation schaut, muss man natürlich sagen, dass man angesichts der Niederlagen von Bochum und Bielefeld mit einem (durchaus möglichen) Sieg den Abstand auf die Abstiegsplätze auf (vorerst) beruhigende 4 Punkte hätte ausbauen können. Trotz der positiven Ansätze wird es also wahrscheinlich bis zum Schluss spannend bleiben, wobei ich ehrlich gesagt darauf verzichten könnte, an den letzten beiden Spieltagen zwei Endspiele gegen den neuen Vizemeister und einen UEFA Cup-Aspiranten, der zur Zeit einen Lauf hat (Leverkusen), zu haben.
Natürlich kommt dem nächsten Spiel in Bielefeld enorme Bedeutung zu, ein echter Abstiegskrimi, auch noch an einem Freitagabend, ein 6 Punkte-Endspiel, alle Phrasen treffen zu. Es ist für Thomas Doll und die Mannschaft natürlich gut, zwei Wochen Zeit zu haben, um an vielen Abläufen noch arbeiten zu können, genau das Gleiche gilt allerdings für den Gegner, die ja mit Ernst Middendorp ebenfalls einen neuen Mann auf der Bank haben. Zudem dürfte der BVB mehr Nationalmannschafts-Abstellungen zu verkraften haben.
Trotzdem: Der erste Eindruck von Thomas Doll ist positiv und die Fans scheinen in der Not wieder voll hinter der Mannschaft bzw. vor allem hinter dem Verein zu stehen.

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