Rechtskick?
Der KICKER hat sich in seiner neuesten Ausgabe (Nr.28/2006, S.12ff.) wieder mal eines originellen Themas angenommen: Den Problemen des deutschen Fußballs. In dem Artikel werden verschiedene 'Problematiken' beschrieben und auch mögliche Lösungsansätze vorgeschlagen. So weit, so gut. Nur dass der KICKER neben Bedenkenswertem (z.B. der Idee, den Vereinen, die Nachwuchsspieler einsetzen, höhere TV-Prämien zu zahlen) auch wieder ganz alte Hüte auspackt und sie mit ganz schwachen Argumenten unterfüttert.
Vieles wird wieder auf den 'hohen' Ausländeranteil in der Bundesliga geschoben. Man kann vielleicht darüber diskutieren, ob es für die Nationalmannschaft von Vorteil wäre, wenn mehr deutsche Spieler in den Vereinen eingesetzt würden. Der KICKER bringt jedoch auch die Leistungen der deutschen Vereine auf europäischer Ebene in einen Zusammenhang mit dem Thema, wofür ich schon viel weniger Hinweise sehen kann.
Auch der BVB kriegt sein Fett weg: Gefordert ist ebenso die DFL, die Bestimmungen ihres in Europa beispielhaften Lizenzierungsverfahrens umzusetzen. Augen zudrücken, wie offenbar beim "Fall Dortmund", ist nicht zuletzt auch ein Fall von Wettbewerbs-Verzerrung. (S.13)
Hierzu muss man erstmal sagen, dass der BVB sich durch die Vereinbarungen mit den Gläubigern 'selber gerettet' hat. Nach den DFL-Bestimmungen ist die Liquidität eines Vereins entscheidend, d.h. ob über eine komplette Saison den Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden kann. Der Schuldenstand ist hingegen nicht entscheidend. Desweiteren stellt sich schon auch ohne Vereinsbrille die Frage, ob es für den deutschen Fußball besser wäre, wenn der BVB jetzt in der 3. oder 4.Liga spielen würde.
Richtig ärgerlich wird es dann, wenn der KICKER die 'Ausländerfrage' mit einem Vokabular kommentiert, das man normalerweise eher vom 'rechten Rand' gewohnt ist. Da ist von einer Schwemme an Ausländern (S.12) die Rede und von einer Überfremdung der Bundesliga (S.15), wegen der angeblich in den Vereinen die Identifikationsfiguren fehlten.
Da würden jetzt die verantwortlichen KICKER-Redakteure wahrscheinlich sagen, sie hätten doch nichts gegen Ausländer im Allgemeinen, wenn sie die Vereine weiter brächten o.ä.
Jedoch wird mit obigem Vokabular eine Stimmung erzeugt, die jenseits von jeder Sachlichkeit den Ausländern die Hauptschuld am angeblich so katastrophalen Zustand des deutschen Fußballs zuschiebt. Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass gerade Sportjournalisten in dieser Frage unsensibel und argumentativ nicht schlüssig berichten. Aber Populismus war schon immer deren Stärke.
Vieles wird wieder auf den 'hohen' Ausländeranteil in der Bundesliga geschoben. Man kann vielleicht darüber diskutieren, ob es für die Nationalmannschaft von Vorteil wäre, wenn mehr deutsche Spieler in den Vereinen eingesetzt würden. Der KICKER bringt jedoch auch die Leistungen der deutschen Vereine auf europäischer Ebene in einen Zusammenhang mit dem Thema, wofür ich schon viel weniger Hinweise sehen kann.
Auch der BVB kriegt sein Fett weg: Gefordert ist ebenso die DFL, die Bestimmungen ihres in Europa beispielhaften Lizenzierungsverfahrens umzusetzen. Augen zudrücken, wie offenbar beim "Fall Dortmund", ist nicht zuletzt auch ein Fall von Wettbewerbs-Verzerrung. (S.13)
Hierzu muss man erstmal sagen, dass der BVB sich durch die Vereinbarungen mit den Gläubigern 'selber gerettet' hat. Nach den DFL-Bestimmungen ist die Liquidität eines Vereins entscheidend, d.h. ob über eine komplette Saison den Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden kann. Der Schuldenstand ist hingegen nicht entscheidend. Desweiteren stellt sich schon auch ohne Vereinsbrille die Frage, ob es für den deutschen Fußball besser wäre, wenn der BVB jetzt in der 3. oder 4.Liga spielen würde.
Richtig ärgerlich wird es dann, wenn der KICKER die 'Ausländerfrage' mit einem Vokabular kommentiert, das man normalerweise eher vom 'rechten Rand' gewohnt ist. Da ist von einer Schwemme an Ausländern (S.12) die Rede und von einer Überfremdung der Bundesliga (S.15), wegen der angeblich in den Vereinen die Identifikationsfiguren fehlten.
Da würden jetzt die verantwortlichen KICKER-Redakteure wahrscheinlich sagen, sie hätten doch nichts gegen Ausländer im Allgemeinen, wenn sie die Vereine weiter brächten o.ä.
Jedoch wird mit obigem Vokabular eine Stimmung erzeugt, die jenseits von jeder Sachlichkeit den Ausländern die Hauptschuld am angeblich so katastrophalen Zustand des deutschen Fußballs zuschiebt. Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass gerade Sportjournalisten in dieser Frage unsensibel und argumentativ nicht schlüssig berichten. Aber Populismus war schon immer deren Stärke.
Nick Sweetdrums - 3. Apr, 22:28
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