Schwarz-Gelbe Ratlosigkeit
Woran liegt die aktuelle BVB-Krise, die die Mannschaft mitten in den Abstiegskampf geführt hat? Viele machen sich natürlich Gedanken, kommen aber zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen. So denkt Arne von SCHWATZGELB.DE, dass der Trainer wenig dafür kann:
Man mag von Jürgen Röber halten, was man will: Für das, was sich da auf dem Rasen abspielt, ist er nur am Rande verantwortlich und es gibt nur einige wenige - aktuell kaum bis gar nicht zu bekommende - Trainer, denen man ernsthaft zutrauen könnte, den Karren jetzt effektiver aus dem Dreck zu ziehen als dem Gespann Röber und Storck.
Vielmehr habe die Mannschaft ein Kopfproblem: Wie schon Bert van Marwijk leidet der Trainer unter einer kaputten, eigentlich von Selbstzweifeln zerfressenen Mannschaft, die sich trotzdem gedanklich an den Strohhalm klammert, zu den Großen zu gehören. Wer beide Übungsleiter erlebt hat, dem fällt auf, dass sie beide ungleich mehr Energie ausstrahlen beziehungsweise ausgestrahlt haben, als jeder der anwesenden Spieler.
Eine mögliche Lösung sieht Arne in der Anstellung eines Mentaltrainers, denn mit dem besiegelten Ausscheiden damals gegen Real Madrid hat sich eine gefährliche Spirale in Gang gesetzt, in deren Sog praktisch jedes einzelne wichtige Spiel der Borussia verloren ging und die nun ihren Höhepunkt erreicht hat. Man mag sich diese verunsicherte Mannschaft, die beim kleinsten Rückschlag in ihre Einzelteile zerfällt kaum im Abstiegskampf vorstellen und es wäre dringend geboten, hier durch professionelle Hilfe zu intervenieren.
Also ich sehe das Ganze doch ein wenig anders. Zwar ist es zutreffend, dass gestern nach dem Cottbusser 1:2 erstmal wenig zusammenlief beim BVB, aber sowohl nach dem ersten Rückstand als auch in der Schlussphase zeigte die Mannschaft durchaus, dass sie sich gegen eine Niederlage wehren kann. Und am fehlenden Engagement hat es in dieser Saison nur selten gelegen.
Insofern kann ich auch die Aussage, dass die Trainer viel mehr Energie ausstrahlen als die Spieler nicht teilen. In den letzten Monaten seiner Amtszeit in Dortmund konnte man BvM nun wirklich nicht mit Energie assoziieren, das Feuer schien zu fehlen. Und auch von Jürgen Röber waren schon vor einigen Wochen eher RESIGNATIVE ÄUSSERUNGEN zu hören. Zumindest in der Außendarstellung kommen / kamen die beiden imho nur anfangs wirklich 'energetisch' rüber.
Dass sich in dieser Saison schon zwei Trainer (bisher) erfolglos am BVB versucht haben, muss nicht heißen, dass es nur an der Mannschaft oder am Umfeld liegen kann. Vielleicht waren sie einfach nur beide die falsche Wahl. Wenn man sich die spielerischen Defizite gestern und im Lauf der Saison anschaut, kriegt man nicht den Eindruck, dass die vorrangig an etwaigen Selbstzweifeln liegen. Als da wären: Schlechte Abstimmung in der Abwehr, häufig ideenloses Spiel im Mittelfeld sowie bei Flanken und Ecken. Das meiste davon kann man trainieren. Offensichtlich läuft da aber was falsch im Training oder bei der Umsetzung.
Manchen Spielern mag es an Qualität mangeln, einige wie Valdez mögen wirklich nachhaltig verunsichert sein, so dass ich den Vorschlag mit dem Mentaltrainer nicht von vorneherein verwerfen würde, gerade im Abstiegskampf. Allerdings halte ich die Vorstellung, dass es quasi ein Vereinstrauma gibt, das sich bis zum CL-Spiel gegen Madrid zurückverfolgen lässt, eher für Aberglauben oder zumindest zu metaphysisch gedacht. Die Fans sind da vielleicht traumatisiert, aber die meisten heutigen Spieler waren damals noch gar nicht in der Mannschaft.
Zurück zum Thema: Einen guten Trainer sehe ich in der Verantwortung, dass er die Mannschaft sowohl spielerisch als auch psychisch nach vorne bringen können muss. Wenn das Röber in den nächsten Spielen nicht auf die Reihe kriegt, muss auch er gehen, so unangenehm oder sogar peinlich das auch für Verein und Fans sein mag.
Man mag von Jürgen Röber halten, was man will: Für das, was sich da auf dem Rasen abspielt, ist er nur am Rande verantwortlich und es gibt nur einige wenige - aktuell kaum bis gar nicht zu bekommende - Trainer, denen man ernsthaft zutrauen könnte, den Karren jetzt effektiver aus dem Dreck zu ziehen als dem Gespann Röber und Storck.
Vielmehr habe die Mannschaft ein Kopfproblem: Wie schon Bert van Marwijk leidet der Trainer unter einer kaputten, eigentlich von Selbstzweifeln zerfressenen Mannschaft, die sich trotzdem gedanklich an den Strohhalm klammert, zu den Großen zu gehören. Wer beide Übungsleiter erlebt hat, dem fällt auf, dass sie beide ungleich mehr Energie ausstrahlen beziehungsweise ausgestrahlt haben, als jeder der anwesenden Spieler.
Eine mögliche Lösung sieht Arne in der Anstellung eines Mentaltrainers, denn mit dem besiegelten Ausscheiden damals gegen Real Madrid hat sich eine gefährliche Spirale in Gang gesetzt, in deren Sog praktisch jedes einzelne wichtige Spiel der Borussia verloren ging und die nun ihren Höhepunkt erreicht hat. Man mag sich diese verunsicherte Mannschaft, die beim kleinsten Rückschlag in ihre Einzelteile zerfällt kaum im Abstiegskampf vorstellen und es wäre dringend geboten, hier durch professionelle Hilfe zu intervenieren.
Also ich sehe das Ganze doch ein wenig anders. Zwar ist es zutreffend, dass gestern nach dem Cottbusser 1:2 erstmal wenig zusammenlief beim BVB, aber sowohl nach dem ersten Rückstand als auch in der Schlussphase zeigte die Mannschaft durchaus, dass sie sich gegen eine Niederlage wehren kann. Und am fehlenden Engagement hat es in dieser Saison nur selten gelegen.
Insofern kann ich auch die Aussage, dass die Trainer viel mehr Energie ausstrahlen als die Spieler nicht teilen. In den letzten Monaten seiner Amtszeit in Dortmund konnte man BvM nun wirklich nicht mit Energie assoziieren, das Feuer schien zu fehlen. Und auch von Jürgen Röber waren schon vor einigen Wochen eher RESIGNATIVE ÄUSSERUNGEN zu hören. Zumindest in der Außendarstellung kommen / kamen die beiden imho nur anfangs wirklich 'energetisch' rüber.
Dass sich in dieser Saison schon zwei Trainer (bisher) erfolglos am BVB versucht haben, muss nicht heißen, dass es nur an der Mannschaft oder am Umfeld liegen kann. Vielleicht waren sie einfach nur beide die falsche Wahl. Wenn man sich die spielerischen Defizite gestern und im Lauf der Saison anschaut, kriegt man nicht den Eindruck, dass die vorrangig an etwaigen Selbstzweifeln liegen. Als da wären: Schlechte Abstimmung in der Abwehr, häufig ideenloses Spiel im Mittelfeld sowie bei Flanken und Ecken. Das meiste davon kann man trainieren. Offensichtlich läuft da aber was falsch im Training oder bei der Umsetzung.
Manchen Spielern mag es an Qualität mangeln, einige wie Valdez mögen wirklich nachhaltig verunsichert sein, so dass ich den Vorschlag mit dem Mentaltrainer nicht von vorneherein verwerfen würde, gerade im Abstiegskampf. Allerdings halte ich die Vorstellung, dass es quasi ein Vereinstrauma gibt, das sich bis zum CL-Spiel gegen Madrid zurückverfolgen lässt, eher für Aberglauben oder zumindest zu metaphysisch gedacht. Die Fans sind da vielleicht traumatisiert, aber die meisten heutigen Spieler waren damals noch gar nicht in der Mannschaft.
Zurück zum Thema: Einen guten Trainer sehe ich in der Verantwortung, dass er die Mannschaft sowohl spielerisch als auch psychisch nach vorne bringen können muss. Wenn das Röber in den nächsten Spielen nicht auf die Reihe kriegt, muss auch er gehen, so unangenehm oder sogar peinlich das auch für Verein und Fans sein mag.
Nick Sweetdrums - 5. Mär, 21:06
Vielleicht hätte man in Dortmund von vorneherein mehr auf den Trainer hören sollen? Was die Erwartungen, die Spielweise angeht?
Jetzt liegt das Kind im Brunnen und der Verein macht sich entweder restlos lächerlich oder hofft aufs Glück.
Ihr hattet eine ähnliche Geschichte doch schon einmal mit Skibbe-Kraus-Lattek. Lernen Fußballvereine grundsätzlich nicht dazu?
Ich will ja nicht unken...
Was inzwischen auch von BVB-Präsident Rauball eingeräumt wird, ist, dass es ein Fehler war, Platz 5 als Ziel auszugeben, ohne klarzumachen, dass das nur möglich sein würde, wenn sich keine wichtigen Stammkräfte verletzen.
Andererseits: Steven Pienaar war der absolute Wunschspieler von BvM und hat die Erwartungen in der so wichtigen kreativen Mittelfeldzentrale bisher weitgehend enttäuscht. Die Tormisere von Valdez konnte man imho so nicht vorherahnen.
Im Lauf der Vorrunde stellte van Marwijk dann wieder auf 4-3-3 um, auch das hat nichts gebracht. Es war so oder so meistens spielerische Armut und Ideenlosigkeit zu sehen und der Trainer schien kein Rezept dagegen zu haben.
Nicht zuletzt gab es auch in der internen Kommunikation zwischen van Marwijk und einigen Spielern (z.B. Degen, Ricken) größere Probleme, das Verhältnis zu Teilen der Mannschaft schien gestört.
@ Jens: Von Röber war ich auch nicht begeistert. Aber ich könnte mir vorstellen, dass ein frischer, unverbrauchter Trainer mit neuen Konzepten und der Fähigkeit zum 'Teambuilding' etwas hätte bewegen können, gerade angesichts der Tatsache, dass wir durchaus einige Spieler haben, die den Unterschied ausmachen können: Frei sowieso, gelegentlich Tinga und Sahin (man denke an diesen Supertrick vom Sonntag).