Fussball

Sonntag, 18. März 2007

26. Spieltag / BVB v 1. FC Nürnberg 0:0

Nur noch 15. Platz, aber dafür wieder 2 Punkte Vorsprung vor dem 16. Das sind die nüchternen Zahlen nach dem Auftaktmatch von Thomas Doll als BVB-Trainer. Und genauso kann man auch das Spiel von zwei Seiten betrachten. Ich neige dazu, jetzt mal das Positive mitzunehmen, vielleicht auch angeregt durch die Aufbruchstimmung, die sich trotz allem nach dem Schlusspfiff unter den über 80.000 Zuschauern im fast ausverkauften Westfalenstadion breitgemacht zu haben schien (soweit man das aus der Kneipe heraus beurteilen kann).

Thomas Doll hatte schon bei seiner Vorstellung das Hauptaugenmerk auf eine sichere Defensive gelegt, und da konnte man gestern wirklich Fortschritte erkennen. In der Innenverteidigung durften wieder die 'erfahrenen', aber zuletzt von Röber kritisierten Wörns und Metzelder ran. Ersterer zeigte eine solide Leistung, Metzelder dagegen musste schon nach 10 Minuten raus: Weidenfeller hatte ihn bei einer Faustabwehr am Kopf getroffen, dadurch prallte Metze mit dem Hinterkopf von Markus Schroth zusammen. Folge: Ein total zugeschwollenes blaues Auge, aber zum Glück keine weiteren Kopfverletzungen. So kam dann schon früh Markus Brzenska als Ersatz, der ebenfalls deutlich stabiler als bei seinen letzten Auftritten wirkte.
Die Defensive stand in der 1. Hälfte insgesamt solide, es gab eine etwas heikle Szene durch Nürnbergs Saenko und noch zwei, drei Schüsse knapp neben das Tor, bei denen Weidenfeller nicht eingreifen musste. Eigentlich ist das ordentlich für eine Partie gegen die in dieser Saison wirklich starken Nürnberger, die schon einigen anderen Teams Probleme bereitet haben. Weniger schön war allerdings, dass die Gäste die erste Halbzeit total dominierten und der BVB bei einer gefühlten Fehlpassquote von vielleicht 80% im Offensivspiel nach vorne eine der schlechtesten Hälften der Saison zeigte. Effektiv gesehen hatten wir trotzdem durch Alex Frei die größte Chance, nach 6 Minuten war er nach Vorarbeit von Dede alleine durch und hatte nur noch Schäfer und das Tor vor sich, schoss aber knapp vorbei. Nach 45 Minuten blieb jedoch als einzig positiver Eindruck die halbwegs stabilisierte Abwehr und die '0' hinten.

In der Pause scheint Thomas Doll seinem Ruf als Motivator gerecht geworden zu sein, denn die zweite Halbzeit wurde deutlich besser, jetzt dominierte eindeutig der BVB. Das Spiel nach vorne wurde definitiv besser, die Nürnberger ließen sich zeitweise ebenso hinten reindrängen wie der BVB in der ersten Hälfte. Und auch die Chancen waren da, die besten wohl durch Kringe, der wegen eines Platzfehlers den Ball nicht richtig traf, durch einen Kopfball von Smolarek, der knapp drüber ging, und kurz vor Schluss durch einen ebensolchen von Frei. Schon früh in der zweiten Hälfte wurde Sebastian Kehl, der bei einer Schusschance ebenfalls den Ball nicht richtig traf und auch ansonsten noch nicht die gewohnte Leistung zeigte, durch Marc-Andre Kruska ersetzt. Mit Nelson Valdez kam in der 71. Minute ein dritter Stürmer (für Pienaar), aber auch unter Thomas Doll hält Nelsons Torflaute vorerst weiter an, er hatte aber in den verbleibenden 20 Minuten auch gar keine echte Torchance mehr.
Bis auf eine Szene, bei der Dede zur Ecke klärte, kam von Nürnberg kaum mehr etwas, und so blieb es beim 0:0.

Das Fazit? Nun, die Defensive hat Thomas Doll erfolgreich gestärkt, auch durch den 'Doppel-Sechser' vor der Abwehr (zu Beginn Kehl und Tinga). Besonders überzeugen konnte hinten Dede, der sowohl defensiv als auch offensiv präsent war. Auf der anderen Seite zeigte Phillip Degen allerdings eine durchwachsene Leistung mit defensiven Schwächen. Für den Rest der Mannschaft gilt eigentlich: Die erste Hälfte zum Vergessen, die zweite ordentlich; vor allem in Anbetracht des Gegners kann man mit der Halbzeit zufrieden sein, auch wenn der Torerfolg ausblieb und wir schon Spiele mit mehr Chancen hatten.
Wenn man nun auf die Tabellensituation schaut, muss man natürlich sagen, dass man angesichts der Niederlagen von Bochum und Bielefeld mit einem (durchaus möglichen) Sieg den Abstand auf die Abstiegsplätze auf (vorerst) beruhigende 4 Punkte hätte ausbauen können. Trotz der positiven Ansätze wird es also wahrscheinlich bis zum Schluss spannend bleiben, wobei ich ehrlich gesagt darauf verzichten könnte, an den letzten beiden Spieltagen zwei Endspiele gegen den neuen Vizemeister und einen UEFA Cup-Aspiranten, der zur Zeit einen Lauf hat (Leverkusen), zu haben.
Natürlich kommt dem nächsten Spiel in Bielefeld enorme Bedeutung zu, ein echter Abstiegskrimi, auch noch an einem Freitagabend, ein 6 Punkte-Endspiel, alle Phrasen treffen zu. Es ist für Thomas Doll und die Mannschaft natürlich gut, zwei Wochen Zeit zu haben, um an vielen Abläufen noch arbeiten zu können, genau das Gleiche gilt allerdings für den Gegner, die ja mit Ernst Middendorp ebenfalls einen neuen Mann auf der Bank haben. Zudem dürfte der BVB mehr Nationalmannschafts-Abstellungen zu verkraften haben.
Trotzdem: Der erste Eindruck von Thomas Doll ist positiv und die Fans scheinen in der Not wieder voll hinter der Mannschaft bzw. vor allem hinter dem Verein zu stehen.

Donnerstag, 15. März 2007

Blickpunkt Trainerfrage: Hitzfeld bleibt, Middendorp kommt

Nicht nur beim BVB fallen Entscheidungen: Ottmar Hitzfeld hat seinen Vertrag bei den Bayern bis zum 30. Juni 2008 VERLÄNGERT. Das mag für manche überraschend kommen, aber eigentlich konnte man den 'Umfaller' schon ahnen. Denn wie formulierte Hitzfeld schon im Februar auf ein mögliches längeres Engagement angesprochen: Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt definitiv ausschließen [sinngemäß wiedergegeben].
Ja klar. Ein typischer Hitzfeld-Spruch. Warum er nicht einfach gesagt hat, er müsse erstmal den Gang der Dinge abwarten, weiß wohl nur er selbst (oder auch nicht). Hoeneß und Rummenigge haben ihn also weichgeklopft, oder Hitzfeld hat sich plötzlich daran erinnert, wie toll Fußball eigentlich sein kann. Bayern geht also mal wieder auf Nummer sicher und der Erfolg scheint ihnen Recht zu geben - nur wie lange klappt es diesmal?

Arminia Bielefeld indes hat den soeben erst vom BVB aufgestellten Rekord der kürzesten Trainer-Amtszeit der Saison nochmal locker UNTERBOTEN. Nach ganzen 4 Spielen muss Frank Geideck wieder auf den Cotrainer-Posten zurückkehren. Die Arminia holt mit Ernst Middendorp einen alten Bekannten zurück. Die Verantwortlichen dort sahen es wohl als Fügung des Schicksals, dass dieser vor kurzem bei den Kaizer Chiefs, dem südafrikanischen Fußballverein wohlgemerkt, entlassen worden war. Also, die Art und Weise wie hier jemand nach so kurzer Zeit (und immerhin einem Sieg) das Vertrauen entzogen wurde, weil plötzlich jemand anderes auf dem Markt war, wirft nochmal ein bezeichnendes Licht auf die Bielefelder Führungsebene, die bekanntlich auch mit dem 'Ex' Thomas von Heesen ihre Differenzen hatte und inzwischen wohl auch in Mannschaftskreisen kein großes Ansehen mehr genießt.

Mittwoch, 14. März 2007

Ich finds Doll !

Erster und einziger Kalauer mit dem Namen des neuen Trainers, versprochen ;-) Die Boulevardpresse wird das wahrscheinlich nicht so eng sehen...
Jedenfalls freue ich mich so richtig auf das Spiel am Samstag, denn irgendwie verbinde ich mit Thomas Doll Zuversicht und Lockerheit (nicht bei der Arbeit mit den Spielern, sondern im allgemeinen Umgang), und das hat in Dortmund zuletzt gefehlt.
Vielleicht war es gut, dass Doll auf der PK bei seiner Vorstellung dann auch seine andere Seite gezeigt hat. Dort war weniger eine fröhliche Aufbruchstimmung wie zu Beginn von Röbers Amtszeit zu spüren, sondern eher eine seriös-geschäftige Atmosphäre, als ob sich Doll so schnell wie möglich der Mannschaft widmen wollte.

Was ihm im Hinblick auf Samstag zugute kommen könnte ist, dass bis auf Bernd Maier alle, die normalerweise im Kader stehen, wieder FIT SIND. Also auch Pienaar, Kringe, Ricken und Frei. Und Sperren sind auch nicht zu beklagen. Bleibt die Frage der Disziplin, sowohl das Training als auch die Spiele betreffend, die ja explizit von Jürgen Röber nach seinem Rücktritt aufgeworfen worden war. Man kann nur hoffen, dass Doll auch vermeintliche Führungsspieler wie Metzelder und Wörns, die von Röber zurecht kritisiert wurden, mit seinen Ansprachen oder Einzelgesprächen erreicht. Gerade Metzelder kann sich offensichtlich noch keinesfalls sicher sein, dass er nächste Saison wirklich bei einem 'großen Verein' spielt; Real Madrid scheint auch noch andere Namen auf dem Zettel zu haben. So sollte er schleunigst versuchen, ein bisschen Überzeugungsarbeit zu leisten.

Mal sehen, was sich Doll für Samstag ausdenkt. Sinnvoll erscheint es, ein klar verständliches System aus einer sicheren, nicht zu offensiv denkenden Defensive spielen zu lassen, was Doll auch schon auf der PK andeutete. Trotzdem werden jetzt wahrscheinlich die wenigsten Fans einen Tipp für das Spiel wagen, ich zumindest nicht.

Dienstag, 13. März 2007

Thomas Doll ist Der Neue

Mit höchster Wahrscheinlichkeit wird heute vormittag Thomas Doll auf einer Pressekonferenz als NEUER BVB-TRAINER vorgestellt werden. Nach Informationen der RN habe er ein Dortmunder Millionen-Angebot angenommen. Ob man ihm so die schwere Aufgabe schmackhaft machen musste oder die Tatsache, dass er nun im Abstiegskampf u.U. mit seinem geliebten HSV konkurrieren muss?
Egal, er scheint zugesagt zu haben, und mich freut es. Doll ist ein positiver Typ, der beim HSV die meiste Zeit einen guten Draht zur Mannschaft hatte, und genau das scheint auch beim BVB nötig zu sein, wenn man Jürgen Röbers Äußerungen zum Abschied über scheinbar fehlenden Trainingseifer mancher Spieler für bare Münze nimmt.
Es gibt wie immer keine Garantie, dass es klappt. Zu Anfang seiner HSV-Zeit führte Doll den Klub vom letzten Platz in die obere Tabellenhälfte und später in die CL; in dieser Saison ging es wieder runter bis auf 18.
Der Vertrag Dolls soll bis 2008 datiert sein, er wäre also keine Übergangslösung. Und mich würde es freuen, wenn sich gerade solch ein junger, frischer und sympathischer Trainer beim BVB durchsetzen könnte. Trotzdem: Entscheidend ist auf dem Platz ;-) Und da weiß man nicht, ob Doll und diese Mannschaft zusammenpassen.
Also: Spannung pur beim Spiel am Samstag gegen Nürnberg. Und auch die nächsten Tage werden sicher interessant.

Montag, 12. März 2007

Trainersuche

Die neuesten Informationen zur Trainersuche beim BVB: Felix Magath hat für ein sofortiges Engagement ABGESAGT, wie auch Thomas von Heesen wollte er erst in der Sommerpause kommen. Eine weitere Übergangslösung will man jedoch beim BVB unbedingt vermeiden - natürlich zurecht. Nach KICKER-Informationen hat auch der letzte BVB-Meistertrainer und momentane DFB-Sportdirektor Matthias Sammer kein Interesse an dem Job, wie ich ja heute mittag schon vermutet habe.

Der aktuelle Favorit scheint nun Ex-HSV-Trainer Thomas Doll zu sein, laut DSF-Bundesliga Aktuell deutet nun vieles auf ihn hin. Auch dazu habe ich mich heute mittag schon kurz geäußert, ausführlicher werde ich natürlich darauf eingehen, wenn es eine Bestätigung gibt. Und der neue Mann soll anscheinend noch heute abend bekanntgegeben werden und morgen schon das Training leiten. Bin auf jeden Fall gespannt, obs wirklich Doll macht - ganz sicher bin ich mir da noch nicht. Watch this space - falls sich später noch was tut, erfahrt ihr es hier.
Nur eins ist klar: Peter Neururer wird nie nie nie Trainer beim BVB ;-)

Röber geht - und jetzt?

Das war sicher keine Überraschung, irgendwie war das Bochum-Spiel auch so desolat, dass eine Gnadenfrist bis zum nächsten Spiel gegen Nürnberg kaum vermittelbar gewesen wäre. So hat Jürgen Röber heute von sich aus und im gegenseitigen Einvernehmen seinen RÜCKTRITT erklärt. Wie solche Entscheidungsprozesse in der Realität ablaufen, kann sich jeder selber denken.

Für Röber ist das Kapitel "BVB" nicht weniger dramatisch als umgekehrt für den Verein die kurze Ära "Röber": Mit seinem eindeutigen Scheitern in Dortmund dürfte sich der Trainer eine Rückkehr zumindest in die höchste deutsche Spielklasse erst einmal verbaut haben. Man muss sich nochmal vor Augen führen, wie alles begonnen hatte, mit einem glanzvollen Sieg über die Bayern nämlich. Das Ganze war einfach eine tolle Party, wobei sich die 'erfahrenen' BVB-Fans keine Illusionen gemacht haben dürften, dass damit ein positiver Saisonverlauf schon vorgezeichnet wäre. Danach gab es nur noch Niederlagen, mit der Ausnahme des knappen Heimsiegs gegen die Gladbacher, die einfach nur noch schlechter waren als wir.

Wie ich gestern schon argumentiert habe, war die Trennung auch aufgrund der (fehlenden) spielerischen Entwicklung unausweichlich und folgerichtig. Was mich aber wirklich überrascht hat, sind die neuen Informationen des Kicker, dass Thomas von Heesen nicht länger der Favorit auf den Trainerposten sein soll, auch nicht für nächste Saison. Letzte Woche hatten sie noch BERICHTET, dass TvH sogar angeblich schon Spieler für den BVB beobachte, jetzt diese Kehrtwendung. Der Vereinsführung soll missfallen haben, dass von Heesen sie wochenlang zappeln ließ und hinhielt. Ich nehme mal an, Watzke und Zorc wollten ihn dazu bewegen, jetzt schon zu übernehmen, was TvH wohl abgelehnt haben dürfte. Aber so, wie sich selbst in halbwegs seriösen Publikationen wie dem Kicker die Meldungen überschlagen, muss in dieser Sache noch nicht das letzte Wort gesprochen sein.

Wie gesagt, ich hätte ein Engagement von Heesens begrüßt, zumindest für den Rest der Saison sind nun aber laut Kicker andere Kandidaten im Gespräch: Felix Magath, Thomas Doll und Matthias Sammer.
Doll ist mit Abstand der sympathischste und positivste Typ von den dreien, und ich fände es toll, mit Doll die Klasse zu halten, aber ich habe meine Zweifel, denn genau das hat er ja beim HSV nicht geschafft: Einen negativen Lauf aufzuhalten und umzukehren.
Felix Magath hat wohl die meiste Erfahrung im Abstiegskampf und mit ihm würde ich sehr gute Chancen sehen, den Klassenerhalt zu schaffen, aber für nächste Saison hätte ich lieber jemand anderen frischeren, umgänglicheren mit mehr Visionen.
Und Sammer? Hmm, hat der nicht schon einen verantwortungsvollen, mit Sicherheit auch gut bezahlten Job? Würde er wirklich auf Dauer zum BVB zurückkehren wollen? Ich glaube nicht, und wenn, dann höchstens als Feuerwehrmann bis zum Saisonende, wie damals mit Lattek. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich dazu kommt. Das wäre dann halt eine Rückholaktion à la Hitzfeld bei Bayern, wobei der Erfolg weit weniger gesichert erscheint.

Und vielleicht tauchen ja urplötzlich noch ganz neue Namen auf, an die der Kicker gar nicht denkt. Wie wärs denn mit Guido Buchwald, auch wenn der nun nicht gerade im Ruhrpott verwurzelt ist? ;-)

Sonntag, 11. März 2007

25. Spieltag / VFL Bochum v BVB 2:0

Jetzt wird es wirklich dramatisch. Nicht nur wegen der erneuten Niederlage gegen einen Abstiegskandidaten (zu denen der BVB inzwischen natürlich auch zählt), sondern vor allem auch weil gegenüber dem Cottbus-Spiel wieder eine spielerische Verschlechterung festzustellen war.
Bei der Suche nach Gründen kommt man nicht daran vorbei, sich mal die Aufstellung Jürgen Röbers genauer anzuschauen. Dieser hatte für dieses Spiel das System geändert: Vor der Vierer-Abwehrkette mit Kringe - Wörns - Metzelder - Degen ließ er mit Kehl und Amedick zwei defensive Mittelfeldspieler auflaufen, Dede spielte mit deutlich offensiver Orientierung im linken Mittelfeld, Tinga offensiv zentral. Smolarek wurde von Arena als zweiter Stürmer geführt, auf der BVB-SITE dagegen als offensiver rechter Mittelfeldspieler, was bedeutete, dass Valdez einziger Stürmer war. Richtig klar wurde mir das im Spiel nicht, dazu kam der BVB offensiv zu selten zum Zuge.
Meiner Meinung nach wirft diese Aufstellung einige Fragen auf: Ist Amedick, der gelernte Innenverteidiger, wirklich geeignet fürs defensive Mittelfeld? Hätte er nicht eher auf seiner angestammten Position spielen sollen, wo sich Metzelder und vor allem Wörns zuletzt nicht gerade mit Ruhm bekleckerten? Und war es richtig, Degen so viel Verantwortung auf der rechten Seite zu übertragen, denn egal, ob Smolarek jetzt nominell im Mittelfeld spielte oder nicht, defensiv war er sicher keine große Hilfe.
Ich denke, Röber ist ohne Not vom 'normalen' 4-4-2 abgerückt und hat damit die Abstimmung zwischen Abwehr und Mittelfeld eher verschlechtert, die Lücken vergrößert. Bei den schnell vorgetragenen Bochumer Kontern standen die beiden Innenverteidiger weitgehend alleine, weil Degen und Kringe mit aufgerückt waren. Die Offensive war vor allem in der ersten Hälfte ohne jede Durchschlagskraft, Tinga hatte zwar einige gute Szenen bei der Balleroberung, konnte aber kreativ nicht überzeugen, Smolarek trat kaum in Erscheinung. Die beste Chance hatte Valdez nach einem Dede-Freistoß in der 59. Minute mit einem Kopfball an den Pfosten. Der glücklose Stürmer war noch einer der besten beim BVB.
Bei den beiden Gekas-Toren in der 48. und 83. Minute sah wie gesagt vor allem die Abwehr, aber auch das defensive Mittelfeld, sehr schlecht aus; beim 0:1 wurde die Hintermannschaft durch einen simplen Bochumer Doppelpass ausgehebelt, beim 0:2 konnte ein Bochumer von links unbedrängt flanken (Degen war nicht da) und Gekas gegen Dede einköpfen (Metzelder war zu weit weg). Und offensiv gab es auch in der zweiten Hälfte so wenig echte Chancen wie lange nicht. In der 76. Minute wurde der grippegeschwächte Alex Frei noch eingewechselt, konnte aber auch nichts mehr ausrichten - nur die Ärzte wissen wohl, ob er länger hätte spielen können.

Für mich sah es gestern so aus, als ob das spielerische Konzept, dass mit dieser BVB-Aufstellung verbunden war, einfach nicht aufgehen wollte: Vorne fehlende Durchschlagskraft, hinten eklatante Lücken. Von daher scheinen Trainingslager und die vorgenommenen Umstellungen klare Fehlschläge gewesen zu sein. Und auch wenn es einfach klingt: Fast nichts, was Jürgen Röber bisher versucht hat, hat funktioniert. Was soll jetzt noch kommen? Was muss passieren?
Die reflexartigen Vorwürfe, die jetzt teilweise aus Fankreisen kommen, so à la Söldnertruppe, die nicht beißen und kämpfen will, halte ich für weitgehenden Blödsinn. Natürlich muss man über etwaige Fehleinschätzungen der Vereinsführung reden (Transfers vor der Saison, Verpflichtung Röbers), aber dazu ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.

Im DSF-Doppelpass wurde schon ausgiebig über einen erneuten Trainerwechsel diskutiert. Der Tenor war: Wenn Thomas von Heesen jetzt kommt und der BVB absteigt, ist er beschädigt, wenn er nicht kommt und der BVB absteigt, würde ihm das auch vorgeworfen und er könnte nicht mehr kommen (abgesehen davon, dass er dann vermutlich auch nicht mehr wollte).
Ich halte es zwar für alles andere als optimal, wenn TvH jetzt in dieser Situation einsteigen müsste, aber das Wahrscheinlichste ist doch, dass er kommt und der BVB nicht absteigt. Mehr erwarten die Fans doch gar nicht mehr. Selbst wenn wir uns erst am 33. Spieltag mit einem Derbysieg über den S04 retten und am Ende 15. wären, könnte von Heesen dann in Ruhe die nächste Saison anpacken. Und wenn der BVB tatsächlich absteigen sollte, würde ehe alles auf den Prüfstand gestellt werden.
Eine andere Lösung gibt es imho nicht: Wie ich schon öfter gesagt habe, mangelt es nicht am Engagement der Spieler, und kein angesehener Trainer, der jetzt weiterhelfen könnte, würde nur für den Rest der Saison zum BVB kommen. Sollte sich nicht in den nächsten Tagen, vielleicht sogar Stunden, schon etwas in der Trainerfrage tun, dürfte spätestens eine weitere Niederlage gegen Nürnberg das Schicksal von Jürgen Röber in Dortmund besiegeln.

Freitag, 9. März 2007

Abstiegskampf an der B 1

Das B 1-Derby nannte sich heute die Sonderbeilage der Ruhr Nachrichten zum morgigen Bundesliga-Spiel in Bochum. Über den Derbycharakter der Begegnung kann man geteilter Meinung sein - mit Sicherheit ist es aber Abstiegskampf pur und man kann nur hoffen, dass das auch beim BVB alle begriffen haben. Wobei es bei den zurückliegenden Pleiten eigentlich nie am Engagement mangelte...

Wie sind die Voraussetzungen? Nach den letzten Wochen traut man sich immer weniger, eine konkrete Prognose pro BVB abzugeben - nur gegen Gladbach ist sie eingetroffen. Aber auch diese Woche spricht wieder einiges für die Schwarz-Gelben: Bochum steckt nicht nur tief unten drin und muss sich sowieso Zweifel an der Qualität der Mannschaft gefallen lassen; nein, da ist nach dem harmlosen Auftritt in Bremen auch noch Feuer unterm Dach, wie entsprechende ÄUSSERUNGEN von Marcel Koller klarmachen. Fragt sich, ob das eher aufputschend oder verunsichernd auf das Team wirkt.

Beim BVB hat Jürgen Röber die Mannschaft wie vor dem Gladbach-Spiel wieder in einem Trainingslager zusammengezogen, zudem werden sie streng abgeschottet, zumindest vor Journalisten. Klappts ein zweites Mal? Was die Besetzung des Kaders angeht, kann sich Röber Hoffnungen machen, bis auf Steven Pienaar alle Stammkräfte zur Verfügung zu haben. Allerdings waren Kehl, Ricken, Frei und Metzelder unter der Woche krank und es könnte sein, dass einer oder mehrere nicht die Kraft für 90 Minuten haben - da fängts schon wieder an.

Es dürfte spannend werden, da braucht man nun kein Prophet zu sein. Und sollte das Spiel wieder verlorengehen, dürfte es für Jürgen Röber ganz eng werden, dann wäre vermutlich spätestens die Partie gegen Nürnberg sein Schicksalsspiel, zumal ja Thomas von Heesen wirklich schon in den STARTLÖCHERN zu stehen scheint.

Wartet da schon der Fahrstuhl?

Es gibt bekanntlich noch einen zweiten Verein in der Bundesliga, der sich Borussia nennt, nämlich den aus Mönchengladbach, und dort zieht man jetzt offensichtlich die letzten Register, um den drohenden Abstieg noch zu vermeiden, was angesichts von 5 Punkten Rückstand auf Platz 15 prinzipiell nicht ganz abwegig erscheint.
Sportdirektor Peter Pander hatte seinen RÜCKTRITT angeboten und niemand hatte wirklich etwas dagegen. Stefan Effenberg hätte sich nach eigener Aussage auf dem SILBERNEN TABLETT serviert, und da wäre dann zumindest sicher ordentlich Salz und Pfeffer drangewesen - dank Effes Gehaltsvorstellungen und seinem Privatleben ;-)

Der Gladbacher Führung lief aber nicht gerade das Wasser im Mund zusammen - sie haben Christian Ziege den Posten anvertraut, ebenfalls Gladbacher Ex-Profi und zuletzt Jugendtrainer. Er ist sicher nahe an Trainer und Mannschaft dran, näher als Effenberg zumindest, aber was ihn sonst zu dem Posten befähigt, bleibt unklar. Wobei diese Sportdirektoren-Posten ja von den Vereinen oft ganz unterschiedlich definiert werden - und überhaupt sollte man als BVB-Fan da wohl den Mund nicht so weit aufreißen; schließlich bekleidet bei uns Michael "Susi" Zorc diesen Posten, ebenfalls Ex-Spieler(legende), und an der Qualität seiner Arbeit waren zuletzt leichte Zweifel aufgekommen.

Trotzdem, alles in allem wirkt das in Gladbach etwas unausgegoren, hilflos, kurz: ist wohl der berühmte letzte Strohhalm.

Donnerstag, 8. März 2007

1001 Transfergerüchte

Es ist ganz offensichtlich: Das Frühlingserwachen hat auch die Sportdirektoren, Manager und Scouts der Bundesligavereine ergriffen. Fieberhaft wird an den Teams für die kommende Saison gebastelt, denn natürlich muss man bei den ablösefreien Schnäppchen schnell zugreifen und günstige Geheimtipps bleiben meist nicht lange geheim. Außerdem wollen die Trainer möglichst viele Spieler zum Trainingsauftakt Anfang Juli beisammen haben.
Hier nur mal die direkt oder indirekt den BVB betreffenden Neuigkeiten von heute:

Laut Kicker (Nr. 21/2007, S. 24) bemüht sich Michael Zorc um einen weiteren Offensivmann, den Kroaten Mladen Petric vom FC Basel. Der soll vorne vielseitig einsetzbar sein und hat schon 17 Saisontore zu verzeichnen (oder war das letzte Saison?). Den 26-jährigen, der noch bis 2008 Vertrag hat, bezeichnet unser Philipp Degen als besten Spieler der Schweiz. Nun, lassen wir das mal dahingestellt. Die Fakten hören sich ja auch schon ziemlich beeindruckend an.

Viel interessanter wird das Gerücht allerdings dadurch, dass beim Spiel Zürich v Basel an diesem Sonntag, bei dem Petric mitwirkte, laut Kicker Thomas von Heesen im Stadion war. Thomas Hennecke vom Kicker sieht das als endgültigen Beweis für ein Engagement TvHs beim BVB ab Sommer, und das müsste in der Tat schon ein großer Zufall sein...

Nix is fix mit Metze und Real, behauptet zumindest der Madrider Sportdirektor Baldini. Bisher habe man Metzelder nur beobachtet. Und auch dessen Berater spricht von Verhandlungen mit mehreren Vereinen. (Quelle: ZDF-Videotext)
Als möglichen Ersatzmann für Metze kolportiert der Kicker jetzt den Kölner Lukas Sinkiewicz, der im Falle des Kölner Nichtaufstiegs für eine festgeschriebene, vermutlich bezahlbare, Ablösesumme gehen könnte. Allerdings sind da auch schon die netten Nachbarn aus Leverkusen dran. Da dürfte die Endplatzierung dieser Saison nicht ganz unerheblich sein.

Dagegen hat sich der in den letzten Spielen ohnehin schwächelnde Heiko Westermann von Arminia Bielefeld, der auch mal beim BVB im Gespräch war, nun für eine Stadt mit G entschieden. Ob Michael Zorcs Interesse deshalb in den letzten Wochen abkühlte oder wegen Westermanns Leistungen, weiß ich nicht, aber da findet sich bestimmt noch was Besseres!

Sweetdrums' BVBlog

Fussball und noch so Einiges

Aktuelle Beiträge

Berlinale
Habe mir selbst schon seit längerem mal vorgenommen...
mojoba.de (Gast) - 7. Aug, 15:04
dsf quiz
also mich hat jemand angerufen und glückwunsch gesagt. muss...
daniel (Gast) - 27. Nov, 10:25
Webspace
Noch flexibler wärst Du allerdings, wenn Du eigenen...
Ingolf (Gast) - 25. Nov, 13:21
Ende und Anfang
ICH ZIEHE UM! Im Netz zumindest. Andere haben es schon...
Nick Sweetdrums - 30. Okt, 21:44
Gute Nachrichten, schlechte...
Um mit den schlechten anzufangen: Auf eine Rückkehr...
Nick Sweetdrums - 30. Okt, 21:04

Und Du?

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Die offizielle Besucherzahl (seit 22/08/2006)

Status

Online seit 7026 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Aug, 15:04

Kontakt

bvblog bei yahoo.de

Credits