Fussball
Vom Spielverlauf kam es eigentlich so, wie man es erwarten konnte, nur dass St.Pauli noch besser mitgehalten hat, als man gedacht hätte. Durch einen Sonntagsschuss von Hargreaves gehen die Bayern nach knapp 20 Minuten in Führung, spielen dann passiv und lassen St.Pauli anrennen, und machen kurz vor Schluss noch die entscheidenden Tore. Da die Hamburger einige hochkarätige Chancen hatten, fällt der Sieg eigentlich um 3 Tore zu hoch aus. Bemerkenswert auch noch, dass Phillip Lahm schon umfällt, wenn ihm eine Fliege ins Gesicht fliegt.
Das Pokalendspiel heißt also Eintracht Frankfurt v Bayern München. Nichts, was einen direkt vom Hocker reißen würde, aber die Frankfurter haben ja in dieser Pokal-Saison schon den einen oder anderen Favoriten ausgeschaltet;-)
Nick Sweetdrums - 12. Apr, 23:48
Oliver Kahn hat heute nachmittag seine Entscheidung bekanntgegeben, als Nr.2 im Tor an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Und wie er rüberkam, ohne Seitenhiebe auf Klinsmann oder Lehmann, bemüht, sich in den Dienst einer positiven WM-Stimmung zu stellen, das war schon beeindruckend. Jahrelang hat man ihn als vom Ehrgeiz zerfressenen, arrogant wirkenden, unsympathischen Zeitgenossen kennengelernt, weswegen auch die Schadenfreude, die Klinsmanns Entscheidung bei vielen deutschen Fußballfans (u.a. bei mir) ausgelöst hat, sicher verständlich ist. Heute hat Kahn nun gezeigt, dass er auch verlieren kann, was man von einem Sportler auch erwarten sollte. Damit hat er auch ein Zeichen gegen die vielen sogenannten Experten und Sportjournalisten gesetzt, die teilweise mit kruden Verschwörungstheorien über Klinsmanns Entscheidung aufgewartet hatten und die bei der PK vergeblich versuchten, ihn mit ihren Fragen zu Attacken gegen den Bundestrainer oder Lehmann zu verleiten.
Man kann nicht wissen, was er wirklich denkt; ob es nicht vielleicht doch in ihm brodelt, wenn er sich im Juni auf die Bank setzen muss, aber er kann nicht mehr hinter die Loyalitätsbekundungen von heute zurück, und bei seiner Selbstdisziplin ist ihm eigentlich auch zuzutrauen, dass er die ihm zugedachte Rolle, wenn auch mit Zähneknirschen, ausfüllen kann. Also, ihr Hinkos, Wontorras, Herrmanns, Latteks, Matthäusse u.a. - hört endlich auf zu nerven, kümmert euch um den Bundesliga-Endspurt und dann um die WM!
Nick Sweetdrums - 10. Apr, 16:31
Nicht gut genug. Zumindest nicht gut genug für den UEFA-Pokal, das muss wohl die bittere Erkenntnis aus der Heimniederlage gegen Bayer Vizekusen sein. Die Voraussetzungen waren klar: Die Gäste haben eine spielerisch vielleicht stärkere Mannschaft als wir, hatten zuletzt ihre Form wiedergefunden. Gegen eine solche Mannschaft muss die Abwehr dann eben einfach stehen. Aber bei beiden Gegentoren stimmte die Zuordnung nicht, unsere Abwehrspieler waren einfach einen Schritt zu spät, zu weit weg vom Gegner. Markus Brzenska machte trotz seines 1:1-Ausgleichstors nach einer Ecke eine schwache Partie, auch Wörns wirkte nicht so souverän wie gewohnt, obwohl er nach vorne einige sehenswerte Aktionen hatte. Die Chancen waren da, etwa durch Buckley (2x), einem sehenswerten Rosicky-Weitschuss oder durch die eine oder andere Unsicherheit auch auf Leverkusener Seite. Aber letztendlich konnten die Gäste ihr spielerisches Potenzial eher abrufen und dürften bei einer Beibehaltung der momentanen Form nur noch schwer einzuholen sein. Beim BVB konnten Gentenaar und wieder mal Rosicky überzeugen, mit Abstrichen auch Amoah und Buckley, wobei es einfach mit der Chancenauswertung hapert.
Da auch die Hertha in Lautern gewinnen konnte, scheint das Auswärtsspiel in Berlin nächsten Samstag die wirklich allerletzte Chance zu sein, doch noch den Schritt in Richtung Platz 5 oder zumindest 6 (UI-Cup, nicht schon wieder) zu machen.
Es war jedoch nicht alles schlecht diesen Samstag: Deutliche Niederlage der Bayern in Bremen (0:3), wer daran schuld ist, ist ja wohl klar, und das gleiche Ergebnis für die Wolfsburger in Köln, ich glaube, wenn die runtergehen, wäre wohl niemand traurig außer den 20000 Wolfsburg-Fans.
Nick Sweetdrums - 8. Apr, 18:04
Nein, die Bayern haben sich bekanntlich noch nicht mündlich zur Entscheidung in der Torwartfrage geäußert, um nicht den Erfolg im 'wichtigen' Spiel in Bremen zu gefährden, wird aber bestimmt in naher Zukunft kommen. Aber es gibt ja noch die Journalisten aus der Isarmetropole. Dass der Bayern-Reporter der SportB++d gestern in der DSF-Viererkette abstruse Verschwörungstheorien zu den Gründen der Entscheidung verbreitete (wirtschaftliche Interessen Klinsmanns und Bierhoffs), die sogar ein Berti Vogts teilweise widerlegen konnte, überrascht nicht weiter.
Aber sogar die ebenfalls in München beheimatete seriöse Süddeutsche Zeitung, die normalerweise für saubere Recherche bekannt ist, ergeht sich in ihrer Samstagsausgabe in dunklen Andeutungen. Unter der Überschrift Erster Höhepunkt einer undurchsichtigen Affäre wird eigentlich v.a. über den Ablauf des gestrigen Tages beim FC Bayern berichtet; gegen Ende des Artikels heißt es dann Genau dieser Vorwurf aber - dass die Parteinahme von Klinsmann und Bierhoff für Lehmann nicht nur sportlich, sondern persönlich und sogar geschäftlich bedingt ist - wird seit einiger Zeit in der Branche kolportiert. Nichts weiter - keine Erläuterungen und erst recht keine Belege.
Desweiteren wird in einem Leitartikel und in einer 'Chronologie der Ereignisse' auf der gleichen Seite versucht zu suggerieren, der 'Sturz' Kahns sei schon seit der Amtsübernahme Klinsmanns geplant gewesen. Die sportlichen Gründe werden dabei vernachlässigt: Sind zwei Fehler gegen Köln ein langes Leistungstief? wird gefragt. Nur aus den letzten Wochen fallen mir da spontan noch der Fehler im Länderspiel und der gegen Demel vom HSV ein.
Wenn Kahn zuletzt wirklich besser als Lehmann gehalten hätte, dann hätte ihn Klinsmann nicht degradieren können, es wäre nicht vermittelbar gewesen, wie dankenswerterweise Hansi Küpper von Premiere in der Viererkette noch anmerkte. Es war ein offener und fairer Wettstreit, den Kahn offensichtlich nicht lange genug durchgehalten hat.
(Zitate aus SZ 8./9.April 2006, S.37)
Nick Sweetdrums - 8. Apr, 11:54
...oder zumindest die 1a-Karriere eures Torwarts in der Nationalmannschaft. Jetzt habt ihr also die Entscheidung und der Psycho-Terror ist vorbei. Da können euch jetzt auch der Kaiser, die G14 oder Loddar nicht mehr helfen. Vielleicht beginnt Olli ja bald ne neue Karriere als "Beißer" im nächsten James Bond oder als Werbestar für Chiquita.
Und mal ganz sachlich: Aus sportlicher Sicht ist die Entscheidung pro Lehmann natürlich absolut nachzuvollziehen, auch die Verletzungsproblematik bei Kahn musste in Betracht gezogen werden. Klinsmann hat die von mir
ERWÜNSCHTE Unabhängigkeit gezeigt und deshalb freue ich mich jetzt auf die WM!
Nick Sweetdrums - 7. Apr, 18:25
Geradezu exemplarisch verkörpert wird diese bei Fußballspielern recht weit verbreitete Eigenschaft durch Bayer Leverkusens Jens Nowotny. Nachdem dieser zuletzt überraschenderweise ganz ordentliche Leistungen geboten hatte und sich mit bieder-freundlich-unverbindlichen Fernsehinterviews sogar für die Nationalmannschaft aufdrängen wollte, hat er nun über seinen Berater in den Medien verbreiten lassen, dass er Leverkusen zum Saisonende ablösefrei verlassen könne und schon fristgerecht seine Kündigung eingereicht habe. Zur
ERINNERUNG: Leverkusen hatte Nowotny aus dem Kader gestrichen, nachdem dieser 2x gerichtlich gegen seinen Arbeitgeber vorgegangen war (es ging natürlich um Geld) und 2x verloren hatte. Dann aber wurde er von den Verantwortlichen begnadigt und schien (wieder einmal) geläutert.
Nun ist Rudi Völler (wieder einmal)
ENTTÄUSCHT von Nowotny und hat eine weitere Zusammenarbeit ausgeschlossen.
So brav sich Nowotny auch immer gibt, an Charakterlosigkeit sucht er zumindest in der Bundesliga wohl seinesgleichen. Unverständlicherweise liegen anscheinend (wenn man dem Nowotny-Umfeld glauben darf) mehrere Angebote aus der Bundesliga und dem Ausland für ihn vor. Better think before you act!
Nick Sweetdrums - 6. Apr, 11:22
Soso. Man hatte sich ja schon fast an die 'neue Sachlichkeit' der Bayern-Funktionäre gewohnt (wie nach dem CL-Aus gegen Milan), aber wenn den Bayern auf nationaler Ebene was nicht passt, wird eben doch wieder gepoltert. Nun meint Uli Hoeneß, die anhaltende Offenheit der Torwartfrage im Nationalteam sei absoluter Psycho-Terror (ZDF-Videotext / Sport-Bild). Zur Erinnerung: Der FCB hatte am Samstag u.a. dank zweier Kahn-Patzer gegen den Tabellenletzten Köln zuhause nur ein 2:2 erreicht, was den Vorsprung in der Meisterschaft auf 7 Punkte hat schmelzen lassen.
Komisch nur, dass "der Andere", wie Olli Kahn zu sagen pflegt, von dem Terror recht unbeeindruckt zu bleiben scheint. Mein Tipp an Uli Hoeneß: The trend is your friend. Deshalb Michael Rensing ins Tor stellen und dann klappts auch mit der Meisterschaft!
Nick Sweetdrums - 4. Apr, 20:59
Der KICKER hat sich in seiner neuesten Ausgabe (Nr.28/2006, S.12ff.) wieder mal eines originellen Themas angenommen: Den Problemen des deutschen Fußballs. In dem Artikel werden verschiedene 'Problematiken' beschrieben und auch mögliche Lösungsansätze vorgeschlagen. So weit, so gut. Nur dass der KICKER neben Bedenkenswertem (z.B. der Idee, den Vereinen, die Nachwuchsspieler einsetzen, höhere TV-Prämien zu zahlen) auch wieder ganz alte Hüte auspackt und sie mit ganz schwachen Argumenten unterfüttert.
Vieles wird wieder auf den 'hohen' Ausländeranteil in der Bundesliga geschoben. Man kann vielleicht darüber diskutieren, ob es für die Nationalmannschaft von Vorteil wäre, wenn mehr deutsche Spieler in den Vereinen eingesetzt würden. Der KICKER bringt jedoch auch die Leistungen der deutschen Vereine auf europäischer Ebene in einen Zusammenhang mit dem Thema, wofür ich schon viel weniger Hinweise sehen kann.
Auch der BVB kriegt sein Fett weg: Gefordert ist ebenso die DFL, die Bestimmungen ihres in Europa beispielhaften Lizenzierungsverfahrens umzusetzen. Augen zudrücken, wie offenbar beim "Fall Dortmund", ist nicht zuletzt auch ein Fall von Wettbewerbs-Verzerrung. (S.13)
Hierzu muss man erstmal sagen, dass der BVB sich durch die Vereinbarungen mit den Gläubigern 'selber gerettet' hat. Nach den DFL-Bestimmungen ist die Liquidität eines Vereins entscheidend, d.h. ob über eine komplette Saison den Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden kann. Der Schuldenstand ist hingegen nicht entscheidend. Desweiteren stellt sich schon auch ohne Vereinsbrille die Frage, ob es für den deutschen Fußball besser wäre, wenn der BVB jetzt in der 3. oder 4.Liga spielen würde.
Richtig ärgerlich wird es dann, wenn der KICKER die 'Ausländerfrage' mit einem Vokabular kommentiert, das man normalerweise eher vom 'rechten Rand' gewohnt ist. Da ist von einer Schwemme an Ausländern (S.12) die Rede und von einer Überfremdung der Bundesliga (S.15), wegen der angeblich in den Vereinen die Identifikationsfiguren fehlten.
Da würden jetzt die verantwortlichen KICKER-Redakteure wahrscheinlich sagen, sie hätten doch nichts gegen Ausländer im Allgemeinen, wenn sie die Vereine weiter brächten o.ä.
Jedoch wird mit obigem Vokabular eine Stimmung erzeugt, die jenseits von jeder Sachlichkeit den Ausländern die Hauptschuld am angeblich so katastrophalen Zustand des deutschen Fußballs zuschiebt. Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass gerade Sportjournalisten in dieser Frage unsensibel und argumentativ nicht schlüssig berichten. Aber Populismus war schon immer deren Stärke.
Nick Sweetdrums - 3. Apr, 22:28
Das hat doch nochmal Spaß gemacht. Nach der ärgerlichen Niederlage gegen Gladbach haben wenigstens die Sonntagsspiele der Bundesliga etwas versöhnt mit dem Fußball-Wochenende. Ailton schießt den S04 ab, womit für die Blauen ein weiteres Jahr im Uefa-Cup gesichert sein dürfte. Und Hannover hat sich nach der 0:1-Heimpleite gegen Bielefeld wohl endgültig als Konkurrent um die internationalen Plätze verabschiedet, nicht zuletzt auch wegen der wieder extrem dürftigen Leistung. Eigentlich nix Neues für Neururer: So überraschend gut es lange Zeit gelaufen ist, so steil gehts jetzt bergab; wie auch letztes Jahr in Bochum.
Nick Sweetdrums - 2. Apr, 21:00
Man ist es ja schon gewohnt, es ist immer wieder in den Medien zu hören (nicht nur über uns) und es hat sich auch an diesem Wochenende wieder bestätigt: Dem BVB fehlt die Konstanz. Wer sich sicher war, dass es nach dem hervorragenden Spiel im Hamburg und der Punktegleichheit mit Platz 5 nun auch bei den schwächelnden Gladbachern klappen müsste, der hatte wohl die Geschichte dieser Saison wie auch der letzten Spielzeiten (Stichworte etwa: Cottbus, Brügge, Kaiserslautern) vergessen.
Und trotzdem ist man natürlich enttäuscht nach dieser Niederlage gegen den keineswegs übermächtigen Gegner. Denn die erste Halbzeit gestaltete der BVB offen, ein Unentschieden wäre zur Pause gerecht gewesen. Aber ausgerechnet gegen uns gelingen dem Ex-Berliner Nando Rafael seine ersten beiden Treffer für Gladbach, beide nach Ecken, beim ersten Tor kommt er völlig frei zum Kopfball, irgendjemand (anscheinend Dede) hatte ihn wohl komplett aus den Augen verloren. Beim zweiten Tor bekommen wir den Ball nicht weg aus dem Strafraum, Kehl köpft ihn Rafael vor die Füße, dessen Schuss wird durch Kringe ins Tor abgefälscht. Später fällt Rafael auch noch durch Schauspielerei unrühmlich auf.
Für den BVB hatte zwischenzeitlich Rosicky per Elfmeter ausgeglichen. Der Tscheche bot wieder eine ansprechende Leistung, suchte aber zu selten den Abschluss. Dass er es kann, hatte ja eigentlich die letzte Woche gezeigt. Auch ansonsten gab es noch einige Chancen, die aber leichtfertig vergeben (Buckley, Kehl) bzw. vom starken Keller im Gladbacher Tor vereitelt wurden. Aber Gladbach hätte auch höher gewinnen können, doch auch bei uns zeigte Gentenaar im Tor eine sehr starke Leistung, sicher die beste in seinen bisherigen 4 Einsätzen. Sonst gefielen eigentlich nur Rosicky und Wörns, der sich auch immer wieder ins Offensivspiel einschaltete. Metzelder musste bei seinem Startelf-Comeback zur Halbzeit verletzt raus. Der Sturm blieb größtenteils harmlos und auch Spieler, die letzte Woche besonders überzeugt hatten, wie Dede und v.a. der "Torschütze der Woche", Kringe, spielten sehr schwach gestern.
Gerade in der 2.Halbzeit wurde das 2:1 zu einem verdienten Sieg der Gastgeber, da vom BVB gegen natürlich etwas defensivere Gladbacher nicht mehr viel Konstruktives kam. Bleibt festzuhalten, dass natürlich im Kampf um Platz 5 noch alles drin ist (3 Pkt. Rückstand) und dass es in den nächsten 2 Wochen zu Duellen gegen die direkten Gegner Leverkusen (6., H) und Hertha (5., A) kommt. Aber angesichts der fehlenden Konstanz und noch sechs ausstehenden Spielen, hege ich ja schon leise Zweifel tbh.
Ansonsten gab es bei den Samstagsspielen eigentlich nur eine Überraschung: Das 2:2 der trotzdem schon fast abgestiegenen Kölner in München nach 2 Kahn-Patzern, der dann zur Pause auch noch verletzt raus musste. Dazu habe ich ja im vorhergehenden Beitrag schon alles gesagt.
Nick Sweetdrums - 2. Apr, 16:14