Fussball

Montag, 1. Oktober 2007

8. Spieltag / Karlsruher SC v BVB 3:1

Eine der wahrsten Fußball-Weisheiten ist mit Sicherheit diese: Fußball ist wie eine Achterbahn. Wie kann es sein, dass eine Mannschaft nur zwei Wochen nachdem sie Werder Bremen mit 3:0 nach Hause geschickt hat, derart am Boden liegt wie der BVB?
Diese Frage scheint mir interessanter zu sein, als jetzt nochmal im Einzelnen den Verlauf des vorgestrigen zweiten spielerischen Offenbarungseids innerhalb von fünf Tagen durchzukauen. Deshalb nur die Basics: Thomas Doll stellte auf ein klassisches 4-4-2 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern (Tinga und Kruska) um. Buckley und Federico besetzen die Außen, Kuba fungierte als rechter Verteidiger, wie schonmal in der polnischen Nationalmannschaft. Die umstrittenste Entscheidung: Kovac kehrte für Brzenska in die Innenverteidigung zurück.

Zunächst schienen die Umstellungen der Mannschaft auch defensiv Stabilität zu verleihen, aber diese anfängliche Sicherheit war trügerisch. Als die Karlsruher in Person von Bradley Carnell zum ersten Mal einen Geistesblitz hatten, ließ sich unsere Abwehr (zuerst Kuba, dann Kovac und Wörns) gleich düpieren. Der sehr schmeichelhafte Ausgleich durch Christian Wörns, der defensiv mehr und mehr zum Risiko wird, war in erster Linie dem fehlerhaften Herauslaufen von KSC-Keeper Miller geschuldet. Ansonsten ging beim BVB nach vorne so gut wie nichts. Fehlpässe en masse, Ideen gleich null.

Was ich am DIENSTAG angesprochen habe, bestätigte sich auch vorgestern wieder: Die Abwehr ist zu schwach besetzt und es fehlt an Kreativität im Mittelfeld. Und gerade in der Defensive verstehe ich auch die Entscheidungen des Trainers nicht. Warum hält Thomas Doll anscheinend so wenig von Martin Amedick? Die Altherren-Innenverteidigung gestern ließ sich immer wieder locker ausspielen. Es führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass die Herrn Wörns und Kovac ihren Zenit längst überschritten haben.
Zweitens: Ich habe großen Respekt für die Verdienste von Roman Weidenfeller in den letzten zwei Spielzeiten und deshalb hat er zu Recht einen gewissen Bonus, aber es wird immer offensichtlicher, dass er zur Zeit eine kleine Formkrise hat. Es waren keine echten Patzer dabei - stimmt schon, aber hätte er nicht beim zweiten Tor herauskommen sollen?
Im DSF-Doppelpass war gestern vormittag Katrin Müller-Hohenstein zu Gast, die ich im Sportstudio bisher immer ein bisschen hölzern fand, aber in dieser Sendung war sie die Einzige, die etwas anderes als die üblichen Platitüden von sich gab (ok, Rudi Völler war auch in Ordnung). KMH fragte sinngemäß, warum man in Deutschland eigentlich gleich als Königsmörder gilt, wenn man mal den Torwart wechselt. Warum sollten sich die Torhüter nicht dem Leistungsprinzip unterwerfen müssen? Ein Arsene Wenger bei Arsenal hat damit kein Problem und die stehen in der Premier League ganz oben. Und in Dortmund stimmt die Abstimmung hinten sowieso nicht, da könnte man getrost Marc Ziegler die Chance geben, seine drei Zu-Null-Spiele zu bestätigen.

Ansonsten scheint es Parallelen zum Rückrundenstart der Vorsaison zu geben: Da schlug man unter dem neuen Trainer Röber zuhause die Bayern, um dann ganz heftig abzustürzen. Und auch wenn ich mir nicht erklären kann warum, scheinen die Spieler auch jetzt nach dem Bremen-Spiel wieder einen Gang zurückgeschaltet zu haben. In Berlin stemmte man sich wenigstens noch richtig gegen die Niederlage, in den letzten beiden Partien sah man nur noch Hilf- und Ideenlosigkeit. Wiegt ein Team ein Sieg gegen eine Spitzenmannschaft wirklich zu sehr in Sicherheit oder ist das auch nur so ne Platitüde?
Die Wahrheit ist wohl eher, dass die einzigen ordentlichen Saisonleistungen gegen Cottbus und Bremen vor allem auf die Schwäche des jeweiligen Gegners zurückzuführen waren. Nur in den 'magischen elf Minuten' gegen Werder zeigten die Schwarz-Gelben sich mal von ihrer absoluten Schokoladen-Seite.

Ansprechen muss man auch die Verletzten-Liste. Der BVB-Kader ist in der Breite nicht gut genug besetzt, um die Ausfälle von Frei und Kehl und nun auch Petric und Kringe zu verkraften. Ein Versäumnis der Führung? Des Sportdirektors? Falsche Einkaufspolitik? Ja, aber.
Die finanziellen Möglichkeiten sind eben nach wie vor begrenzt. Und deswegen gehen mir auch die teilweise extrem ungeduldigen Fans vor allem im Westfalenstadion auf die Nerven. Auch wenn ich beim Thema Weidenfeller anderer Meinung bin - bei Schwatzgelb haben sie HIER und HIER dazu Bedenkenswertes gesagt.

Und um mit einer weiteren Fußball-Weisheit zum Ende zu kommen: Das nächste Spiel ist immer das Wichtigste. Wenn es gegen den 'kleinen Nachbarn' aus Bochum am Freitag erneut eine Niederlage geben sollte, dürfte der Druck auf alle Verantwortlichen, Spieler, Trainer und Führung, endgültig immens werden und es würde alles in Frage gestellt werden - wie gesagt, nur zwei Wochen nach dem 3:0 gegen Bremen.

Freitag, 28. September 2007

Ey Schlägerei!

Die Karlsruher machens vor: Lieber eine zünftige Schlägerei unter Mitspielern als dieser Fußball des Grauens, wie ihn der BVB am Dienstag zeigte. Bei unserem morgigen Gegner gab es vorgestern Stress zwischen Torwart Markus Miller und Bradley Carnell - und das unmittelbar nach dem 1:0-Auswärtssieg des KSC in Frankfurt! Noch auf dem Rasen gingen die beiden aufeinander los und konnten erst von Torwarttrainer Gadinger getrennt werden.
Da fragt man sich natürlich, wie die beiden dazu kommen, anstatt sich, wie sonst in so einer Situation, um den Hals zu fallen. Nach Recherchen von Trainer Edmund Becker entzündete sich der Streit daran, dass sich Carnell während des Spiels mehrmals bei Miller beschwerte, dass dessen Abschläge schlecht gezielt seien. Da wollte ihm der wohl mal zeigen, wie gut er zielen kann... ;-)

Nun, auch wenn dieser Vorfall für die Außendarstellung verheerend sein sollte (Edmund Becker) - ich hätte nichts gegen ein faires Duell Mann gegen Mann, beispielsweise zwischen Roman Weidenfeller und Marc Ziegler, wenn denn morgen ein Sieg rausspringt.
Viel Hoffnung will man sich da angesichts der noch nachwirkenden Bilder vom Dienstag aber nicht machen. Zumal beim KSC außer Andreas Görlitz keine Spieler ausfallen, die normalerweise regelmäßig in der ersten Elf stehen, beim BVB jedoch nun zusätzlich zu Kehl, Frei und Degen auch noch der gesperrte Kringe (wobei mich der "Kicker" gestern in meiner Meinung bestärkte, dass die erste Gelbe zu hart war) und Mladen Petric, zuletzt unser sicherster Torschütze, jetzt mit Muskelfaserriss.
Für Thomas Doll gibt es also kaum Alternativen, kaum die Möglichkeit, etwas an der Elf zu ändern, die gegen den HSV vergeigt hat. Als einzige Hoffnung bleibt also, dass die Appelle des Trainers und von Sportdirektor Zorc an die Ehre der Mannschaft fruchten, und dass die, die morgen im Wildparkstadion auflaufen, selbst etwas zurechtrücken wollen. An irgendwas muss man sich ja festhalten...
(Quellen: SZ 28.9.2007, S. 32; Kicker Nr. 79/2007, S. 14)

Dienstag, 25. September 2007

7. Spieltag / BVB v Hamburger SV 0:3

Diesmal mach ichs wirklich kurz, versprochen! :-((
Thomas Doll wagte heute ein kleines Experiment, brachte Mehmet Akgün aus der 2. Mannschaft als Rechtsverteidiger, damit Kringe auf seiner geliebten Mittelfeldposition spielen konnte. Und es war auch nicht Akgün, der enttäuschte; vielmehr rechtfertigte Kringe die Maßnahme des Trainers in keinster Weise, auch wenn seine Gelb-Rote Karte insofern unberechtigt war, als dass er bei der ersten Gelben wirklich den Ball spielte.

Was gibts sonst noch zu sagen? Der BVB kriegte Rafael van der Vaart eben nicht in den Griff, aber das war nicht der einzige Grund für die desaströse Leistung, von der fast keiner auszunehmen ist. Etwas über dem Schnitt für mich allenfalls Tinga, der wenigstens kämpferisch überzeugte. Roman Weidenfeller war imho am frühen 0:1 nicht direkt schuld: sein Abschlag ging zwar auf den Gegner, aber trotzdem weit genug, um der Abwehr noch Zeit zu einer Reaktion zu lassen. Trotzdem wirkte Weide schon zuvor einige Male unsicher - dafür jetzt eine angebliche Torwartdiskussion verantwortlich zu machen, ist Blödsinn; sowas muss ein Torwart, der Nationalmannschaft spielen will, abkönnen. Im Lauf des Spiels stabilisierte er sich jedoch und war sicher mit am wenigsten schuld an der 0:3-Pleite.

Es lief von vorne bis hinten nicht. Und es zeichnet sich so langsam ab, dass wiederum die Transferpolitik des BVB nicht optimal war:
Wir haben keinen konstanten Spielmacher, keine Nr. 10. Federico ist (noch?) zu schwankend in seinen Leistungen, Petric ist nach den Eindrücken der ersten Spieltage zu sehr Stürmer, tut sich mit der Koordination des Spiels eher schwer - eine Ansicht, die die meisten Schweizer Fußballexperten vertreten haben, die ihn aus seiner Basler Zeit kennen. Für Tomas Rosicky, der natürlich auch seine schwächeren Phasen hatte, ist nach wie vor kein adäquater Ersatz vorhanden - schon blöd, wenn man 4-4-2 Raute spielen will.
Desweiteren brauchen wir dringend einen Top-Abwehrmann. Wörns ist definitiv nicht mehr der Rückhalt, der er vielleicht mal war. Brzenska, der heute das 0:3 verursachte, ist noch nicht konstant genug, bzw. lässt sich schnell von einer allgemeinen Unsicherheit anstecken. Und Kovac war nun einmal kein Ersatz für den fehlgeschlagenen Rozehnal-Transfer. Ich finde, Martin Amedick hat nun mal eine Chance verdient. Warum nicht in Karlsruhe?

Montag, 24. September 2007

6. Spieltag / Hertha BSC Berlin v BVB 3:2

HerthaBVB0708_1 Es hätte so schön sein können am Samstag: Ein herrlicher Spätsommer-Nachmittag in Berlin und dann noch die Tabellenführung. So war zwar die Stimmung gut, das Ergebnis natürlich weniger.
Der BVB musste Philipp Degen ersetzen und löste das erwartungsgemäß mit der Hereinnahme von Marc-Andre Kruska ins defensive Mittelfeld. Tinga rückte nach links und Kringe spielte Rechtsverteidiger.
Da ja schon das nächste Spiel vor der Tür steht, will ichs kurz machen: Es war ein spannendes, aber kein wirklich gutes Spiel, vor allem nicht in der ersten Hälfte. Der BVB ließ vieles vermissen, was man gegen Bremen noch gezeigt hatte, vor allem flüssige Kombinationen und Passgenauigkeit aus dem Mittelfeld. Viele Akteure konnten nicht an die Leistungen anknüpfen: Kuba war wenig durchsetzungsfähig, Tinga zeigte kaum die offensiven Qualitäten, die er in Brasilien noch drauf hatte, Federico gelang wenig, und sogar Dede wirkte offensiv gehemmt, lief viel weniger als sonst. Dazu kamen Unsicherheiten in der Abwehr, allerdings auch hervorgerufen durch (vor allem in der 2. Hälfte) ein paar sehr gute Kombinationen der Berliner.
Die Dortmunder Führung durch Petric in der 31. Minute entsprach nicht so ganz dem Spielverlauf, war aber ein richtig schöner Treffer, jedoch eher nicht unhaltbar. Richtig blöd war, noch vor der Pause den Ausgleich zu kassieren, nach einem von der Mauer abgeblockten Freistoß. Dieser prallte zum freistehenden Pantelic, der mit einem Volleyschuss, an dem Weidenfeller noch dran war, zum 1:1 traf.

Zur Pause hatte ich dann schon so ein mulmiges Gefühl und wurde auch bestätigt. Lucio und Okoronkwo mit einem sehenswerten Solo erhöhten auf 3:1 für die Berliner. Obwohl der BVB mehr Chancen als in der ersten Hälfte hatte, u.a. wieder mal eine 100%-ige durch Klimowicz, langte es nur noch zum 2:3, ein Lupfer von Petric in der 88. Minute. Danach gings nicht nur im Fanblock nochmal richtig rund, die Schwarz-Gelben hatten auch noch die Chance aufs 3:3, aber es klappte nicht.

Alles in allem wars eine Niederlage, die objektiv gesehen schon in Ordnung geht. Die kämpferische Einstellung war am Ende zwar schon wieder da, aber es gab diesmal zu viele spielerische Defizite, die Berliner waren in den entscheidenden Situationen auch im Kopf schneller. Größter Lichtblick waren natürlich die zwei Tore von Mladen Petric, der auf seiner Lieblingsposition im Sturm doch noch zum Volltreffer werden könnte.
Bleibt die Frage, ob sich Federico auf der 10 etablieren kann oder ob Thomas Doll im Mittelfeld auf eine 'flache 4' mit zwei 6ern und zwei offensiveren Außen setzen sollte. Da muss man wohl noch abwarten. Und, auch wenn man das beim Verein GAR NICHT GERNE hört: die T-Frage. Roman Weidenfeller kassierte erneut drei Tore, zeigte aber auch einige Klasse-Reaktionen. Die Treffer, bei denen er noch dran war, musste er nicht halten; ich finde aber, dass man beim zweiten und dritten Tor über seine Postierung diskutieren kann. Klar: Einen verdienten Torwart wie Weide nimmt man nicht mal eben so raus, das wäre zum jetzigen Zeitpunkt einfach ungerecht. Trotzdem finde ich, dass jeder Torwart sich auch dem Wettbewerb stellen müssen sollte - zumindest mittelfristig.

Nun gehts gegen den HSV, Dolls Ex-Verein und ohne Zweifel eine schwere Aufgabe. Auch hier könnte wie gegen Bremen wieder entscheidend sein, den Regisseur, sprich RvdV, unter Kontrolle zu halten, denn bisher hat der HSV-Sturm nicht unbedingt Angst und Schrecken verbreitet. Degen wird dem BVB weiterhin und voraussichtlich bis Mitte Oktober fehlen, es wird also interessant sein zu sehen, ob Thomas Doll die Mannschaft nochmals verändert.

Freitag, 21. September 2007

Was kommt jetzt?

Der BVB fährt morgen mal wieder nach Berlin. In den letzten Jahren sahen wir da meistens recht gut aus, das 2:6 von 2003 oder 04 verblasst so langsam im Gedächtnis. In dieser Saison wirds besonders spannend: Beide Teams können sich mit einem Sieg in der Spitzengruppe festsetzen. Der neue Berliner Trainer Lucien Favre scheint zum einen ein gutes eigenes Konzept zu haben und zum anderen inzwischen auch die passenden Spieler dafür.
Eine absolute Top-Besetzung ist das freilich noch nicht, von der Qualität des Teams sehe ich den BVB als mindestens gleichwertig an und deshalb ist morgen auch alles drin - 0, 1 oder 2 sozusagen.
Auf schwarz-gelber Seite fehlt außer den Üblichen, also Kehl und Frei, nun auch Philipp Degen wegen Adduktorenproblemen; also wird wohl Florian Kringe auf der ungeliebten Außenverteidiger-Position ran müssen und das Mittelfeld etwas umgestellt werden. Im Tor wird wieder Roman Weidenfeller stehen; mit Marc Ziegler hat Thomas Doll ein sehr langes und sehr gutes Gespräch geführt. Die Entscheidung, an Weide festzuhalten, ist natürlich in Ordnung - ich finde aber, dass auch er sich nun im Wettbewerb beweisen muss.
Die Berliner haben eine entspannte Personalsituation; auch Kapitän Arne Friedrich wird morgen spielen können.
Klarer Fall dass ich morgen dabei bin - mal sehen ob die Serie hält... saisonübergreifend sinds jetzt schon 5 Siege bei meinen letzten 5 Stadionbesuchen. Wird mir langsam selbst unheimlich, aber soll ich mich beklagen? ;-)
(Quellen: BVB, HERTHA / Berliner Morgenpost)

Startschwierigkeiten

Durchwachsener Start für die deutschen Mannschaften im Europapokal, sogar drei Niederlagen in der Champions League. Da mag es jetzt für manche naheliegend sein zu unken, dass nur die Bayern europäisch was reißen könnten. Aber auch die taten sich in ihrem ersten UEFA Cup-Spiel seit langem ziemlich schwer gegen die defensiven Portugiesen von Belenenses Lissabon, nur ein mageres 1:0 sprang raus.

Ich finde, man muss die Leistungen differenziert sehen: Bremen hat in Madrid lange Zeit mitgehalten, nicht zuletzt dank eines überragenden Diego, der dementsprechend jetzt auch bei Real im Gespräch sein soll. Trotz der vielen nach wie vor Verletzten war das ja wohl eine Riesensteigerung gegenüber dem Auftritt in Dortmund. In der Gruppe dürfte noch alles drin sein für die Bremer.
Das Spiel des VFB im Ibrox Park habe ich auch gesehen und da war natürlich viel Dummheit dabei - ein Unentschieden war allemal drin. Richtig gut fand ich die Stuttgarter zwar nur so 20 Minuten, aber mit mehr taktischer Disziplin hätte man die Rangers vermutlich im Griff behalten können. So hingegen konnten diese das Spiel dank eines kollektiven und eines individuellen Versagens auf Stuttgarter Seite noch drehen - wobei sie in der zweiten Hälfte auch kämpferischer als der VFB wirkten. Die Schwaben müssen nun wohl mindestens einen Punkt gegen Barcelona holen, um im Rennen zu bleiben.
Beim S04 sind Auftaktpleiten in der CL fast schon Gesetz. Und in der schweren Gruppe der zweitbesten Mannschaft aus dem Pott dürfte es nach der Heimniederlage gegen Valencia nun ganz schwer werden. Es sei denn, der Mourinho-Abgang bei Chelsea führt dort zu noch heftigeren Turbulenzen. Jedenfalls scheinen die Blau-Weißen dank fehlender echter Verstärkungen (Ausnahme vielleicht Rakitic, dem aber noch die Konstanz fehlt) kein CL-Achtelfinal-reifes Team zu haben.

UEFA-Cup: Der HSV siegt völlig glanzlos 1:0 auswärts in Lowetsch und sollte im Rückspiel keine Probleme mehr bekommen.
Wenn Leverkusen wirklich 0:2 in Leiria verlieren sollte, sind sie sicher selber schuld. Die Ausgangsposition ist jedenfalls absolut in Ordnung.
Nürnberg sehe ich zwar in Bukarest nicht als Favorit, aber ich traue ihnen schon zu, dort ein Tor zu machen - auch wenn es dafür angesichts der gestern gezeigten Abschlussschwäche eigentlich wenig Argumente gibt. Könnte eine enge Partie werden.
Und die Bayern? UEFA Cup-Sieger werden sie mit so einer Leistung sicher nicht, trotzdem stimmt es wohl, wenn Olli Kahn meint, dass es ihnen liegt, wenn die Portugiesen im Rückspiel aufmachen müssen.

Samstag, 15. September 2007

5. Spieltag / BVB v SV Werder Bremen 3:0

Da hatte ich doch das richtige Gefühl vor diesem Spiel, aber mit einem 3:0 hätte ich jetzt nicht gleich gerechnet. ;-)
Der Fehlstart des BVB in diese Spielzeit mag an der Einstellung oder an der neu zusammengesetzten Mannschaft gelegen haben - gestern hat sich jedenfalls gezeigt, dass es nicht an der Qualität des Teams mangelt. Mit blitzsauberem Kombinations- und Konter-Fußball setzten die Schwarz-Gelben innerhalb von elf Minuten den Meisterschaftsaspiranten von der Weser matt.
Es war ein flottes Spiel, wie eigentlich immer, wenn Bremen beteiligt ist. Der BVB hielt jedoch gut mit und hatte Diego so gut im Griff, dass dieser schon zur Pause gefrustet und nah am Platzverweis von Thomas Schaaf gegen Andreasen ausgetauscht wurde, der dann übrigens in der 81. Minute wegen Nachtretens gegen Kruska Rot sah. Zur Mitte der ersten Halbzeit hatte der BVB endgültig die Scheu vor den Bremern abgelegt und es folgten die erwähnten elf Minuten mit den drei richtig klasse und schnell über die Flügel herausgespielten Toren. Das erste wurde eingeleitet durch Dede, der sich glücklicherweise rechtzeitig von seinem Faserriss erholt hatte und bis zu seiner Auswechslung in der 2. Hälfte ein tolles Spiel machte. Dede vollzog mit einem punktgenauen Pass auf Kuba einen Flügelwechsel, der gestern ebenfalls sehr starke Pole flankte sofort in den Strafraum und Petric erwischte am langen Pfosten noch den Ball und bugsierte ihn ins Tor.
Das zweite Tor ging aus von Federico, der den Ball eroberte und rechts auf Kuba passte, der wiederum für den eigentlichen Assist verantwortlich war, indem er den Ball steil auf Klimowicz spielte. Dieser traf dann mit einem schönen Schlenzer ins linke Eck. Und das dritte Ding war genauso schön: Wieder eine weite, perfekte Flanke von Dede, diesmal auf Petric, der aus vielleicht 13 Metern eiskalt zum 3:0 verwandelte.

Viel mehr gibts zu diesem Spiel eigentlich gar nicht zu sagen. Das war in der ersten Halbzeit zeitweise feinster Kombinationsfußball, schnell, über die Flügel. So was hat man in Dortmund wirklich lange nicht gesehen. Besonders hervorzuheben sind die schon erwähnten Dede und Kuba, und natürlich die Torschützen Klimowicz und Petric. Bei letzterem scheint nun auch der Bann gebrochen zu sein. Federico war auch wieder sehr ordentlich, Tinga viel besser als zuletzt, nur Degen vertändelt auf der rechten Seite immer noch die Bälle.
Auf keinen Fall zu vergessen: Marc Ziegler. Denn erwartungsgemäß ließen es die Schwarz-Gelben in der zweiten Hälfte ruhiger angehen, es klappte nicht mehr soviel (eine absolut 100%ige Chance vergab Klimowicz). Die Bremer hatten ein paar Chancen, aber mindestens 4x parierte unsere eigentliche Nr.2 glänzend. Und die nackten Zahlen dürften wohl in der nächsten Woche für etwas Gesprächsstoff sorgen: Unter Weidenfeller in zwei Spielen 7 Gegentreffer, unter Ziegler in drei Spielen keiner. Nun hat Weide in den ersten beiden Spielen anscheinend keinen Fehler gemacht, aber Ziegler nach so einem Galaauftritt wieder raus zu nehmen, wäre schon sehr bitter. Ich möchte da nicht in Thomas Dolls Haut stecken.

Ach ja, der Trainer. Nach der Partie wirkte er im Interview richtig gelöst und hochzufrieden, mit der positiven Ausstrahlung wie wir ihn aus seinen guten Hamburger Zeiten kennen.
Einige unschöne Szenen gab es im Spiel noch: Neben dem Platzverweis von Andreasen war Kuba mit Gelb für einen Karate-ähnlichen Tritt (wobei er allerdings den Ball spielen wollte) noch gut bedient. In einer vom Schiri-Team nicht gesehenen Szene trat Naldo (?) auf einen am Boden liegenden Dortmunder.

Also, der BVB hat den Anschluss nach oben geschafft und die Auftaktpleiten endgültig hinter sich gelassen. Viel leichter werden dadurch die nächsten Partien in Berlin und gegen Hamburg natürlich nicht. Mit vier Punkten aus diesen beiden Spielen würde man dann aber sicher in den Kreis der Europapokalplatz-Aspiranten vorstoßen.

UPDATE: Übrigens, so eine Fahne brauchen wir nicht!!

Donnerstag, 13. September 2007

Zweiter für eine Nacht?

Bis auf Platz 2 würde der BVB bei einem Sieg morgen Abend im Westfalenstadion gegen Werder Bremen klettern. Und könnte damit den verpatzten Saisonstart gegen die Konkurrenz aus dem Pott endgültig vergessen machen.
Im ersten Drittel der letzten Saison hatten wir nach Freitagsspielen sogar mehrmals die Chance auf die Tabellenführung, vergaben diese aber jedes Mal. Warum könnte das morgen anders werden?

Mit Sicherheit haben die Bremer noch größeres Verletzungspech als der BVB. Mit Fritz, Frings, Borowski und Carlos Alberto fehlen (neben anderen) vier absolute Topspieler, gerade das Mittelfeld ist schon seit Saisonbeginn deutlich geschwächt. Zuletzt hat ein starker Diego dieses Manko halbwegs ausgleichen können. Allerdings wird der Brasilianer ebenso wie Nelson Valdez bei uns erst am Freitag von seiner Südamerika-Reise mit der Nationalmannschaft zurückkommen, also kaum Zeit zum Ausruhen haben. Für einen Einsatz dürfte es trotzdem reichen, aber vielleicht nicht mit voller Kraft über 90 Minuten.
Valdez kann dagegen beim BVB adäquat durch Klimowicz und Petric ersetzt werden, auch wenn letzterem im Gegensatz zu Nelson noch kein Saisontor gelungen ist (für Kroatien traf er übrigens gestern 2x gegen Andorra). Die Spielmacher-Position dürfte Mladen erstmal an Giovanni Federico verloren haben.

Besonders schmerzhaft sind für den BVB weiterhin die Ausfälle von Alex Frei und Sebastian Kehl. Roman Weidenfeller wird zur Zeit von Marc Ziegler sehr ordentlich vertreten. Angeschlagen waren zuletzt auch Dede und Philipp Degen. Bei unseren beiden Außenverteidigern ist Thomas Doll aber vorsichtig OPTIMISTISCH, dass es bis zum Spiel reichen könnte.
Beide Mannschaften sind also gehandicapped und man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass es entscheidend auf die Form von Diego und der seiner Gegenspieler (es ist keine Manndeckung geplant) ankommen wird, wie die Partie morgen endet.

Mittwoch, 12. September 2007

Purpur-schwarz-gelb

Das Geheimnis ist gelüftet: Der Vorstandsvorsitzende Dr. Werner Müller PRÄSENTIERTE heute in Essen den Namen des neuen Industriekonzerns, der aus der bisherigen RAG AG hervorgeht und in dem die Sparten Chemie, Energie und Immobilien gebündelt werden: Evonik. Unter diesem Namen soll der Konzern Anfang 2008 an die Börse gehen; nur der Steinkohle-Bergbau firmiert weiterhin unter der bisherigen Bezeichnung RAG.

Evonik heißt also ab sofort der Hauptsponsor des BVB und damit ist auch die Zeit der werbefreien Trikots vorbei. In einer riesigen Verteilaktion können sich in den nächsten Tagen alle Dauerkarteninhaber ihre kostenlosen BVB-Trikots mit dem neuen Schriftzug abholen. Ohne Zweifel eine tolle Aktion für die Fans.
Ansonsten will ich mich mit Bewertungen des Unternehmens zurückhalten und der Ausgewogenheit halber darauf hinweisen, dass der RAG in den letzten Tagen von der WAZ-Zeitungsgruppe vorgeworfen wurde, wegen angeblich mißliebiger Berichterstattung in deren Publikationen weniger Anzeigen im Rahmen der Evonik-Einführungskampagne geschaltet zu haben (die TAZ berichtete heute).

Mir gehts um den optischen Eindruck, den unsere Trikots machen. Ohne Aufdruck fand ich sie ja durchaus ANSPRECHEND.
Der neue Schriftzug gefällt mir ganz gut - moderne Typographie, die sicher auch zum Unternehmen passt. Dieses Purpur (um nicht lila zu sagen) ist dagegen nicht so mein Fall, zumindest zusammen mit schwarz-gelb. Diese Farbkombination wird aber glücklicherweise dadurch gemildert, dass der Schriftzug selber eher klein ist und noch von einem weißen Kasten umrandet wird.
Mein visuelles Fazit also: Hätte schlimmer kommen können. Ich hatte schon meine Befürchtungen, als ich via POTTBLOG von der Farbe erfuhr. Trotzdem bin ich doch froh, dass ich seit einigen Tagen Besitzer eines Trikots in der werbefreien Variante bin ;-)
(Fotos der neuen Trikots im BVB-SHOP)

Samstag, 8. September 2007

Das ist doch zum Heulen!

So die REAKTION von Alex Frei auf seinen erneuten Muskelfaserriss, den er sich im Training bei der Schweizer 'Nati' zugezogen hat. Eigentlich sollte der BVB-Topscorer der letzten Saison im Länderspiel gegen Japan zu einem Teileinsatz kommen und dann nächsten Freitag im Bundesliga-Spiel gegen Bremen auch dem Verein wieder zur Verfügung stehen. Jetzt dürfte erneut eine mehrwöchige Pause auf Frei zukommen.

Es ist müßig zu spekulieren, ob die Belastung für Alex zu früh oder zu hoch war. Der erneute Ausfall ist jedenfalls mehr als schade, denn ich hätte mir gewünscht, endlich mal den treffsichersten Dortmunder mit unseren Neuen wie Federico, Petric oder Kuba zusammenspielen zu sehen.

Sweetdrums' BVBlog

Fussball und noch so Einiges

Aktuelle Beiträge

Berlinale
Habe mir selbst schon seit längerem mal vorgenommen...
mojoba.de (Gast) - 7. Aug, 15:04
dsf quiz
also mich hat jemand angerufen und glückwunsch gesagt. muss...
daniel (Gast) - 27. Nov, 10:25
Webspace
Noch flexibler wärst Du allerdings, wenn Du eigenen...
Ingolf (Gast) - 25. Nov, 13:21
Ende und Anfang
ICH ZIEHE UM! Im Netz zumindest. Andere haben es schon...
Nick Sweetdrums - 30. Okt, 21:44
Gute Nachrichten, schlechte...
Um mit den schlechten anzufangen: Auf eine Rückkehr...
Nick Sweetdrums - 30. Okt, 21:04

Und Du?

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Die offizielle Besucherzahl (seit 22/08/2006)

Status

Online seit 6675 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Aug, 15:04

Kontakt

bvblog bei yahoo.de

Credits